Das Kulturgesetz der Völker zur Weltverjüngung
Die Entfaltung der Erosnatur in der Logosnatur des
„eingeborenen‘“ Sohnes war das Machtgeheimnis der
großen Heilsbringer gewesen auf dem Boden der alten
Mannweltkulturen. Diese Heilandsendung konnte bis-
her nur als glimmender Funke in ihrem Schoße gedei-
hen, weil ihm die Nahrung aus den Urfluten des weib-
lichen Schöpfergeistes noch fehlte. Erst die num be-
gonnene Entfaltung der Logosnatur in der Erosnatur
der „allgeborenen‘“ Tochter, kann den Funken zur
Flamme des künftigen welterneuernden Heilgewinnes
entfachen. In.dieser Ergänzung erst liegt die Vollen-
dung des Machtgeheimnisses, das der Menschennatur
die Bewußtseinstiefen des seherischen Urwissens und
die Heilgewalten der ewigen Liebesquellkräfte tätig er-
schließen kann. Trotz aller noch bestehenden Abschnü-
rungen begann diese Urflut sich heute schon Bahn zu
brechen und in wenigen Jahrzehnten die Binde von den
Augen der Frauen zu lösen, die seit den Jahrtausenden
der Mannweltentwicklung sie deckte. Nicht Eros, die
weibliche Liebesnatur ist blind, sondern die Sinnen-
natur der Leidenschaften, auf der die Weltherrschaft
der bisherigen Kulturordner begründet war. Es gibt
nur blinde Leidenschaft und blinden Haß. Liebe ist die
wissend und sehend machende, göttliche Heilkraft der
Welten, weil sie, immer neu schöpferisch und seelen-
zeugend aus ewigem Quellgrund, alte Mängel und Le-
benswunden überwindet in rastlos strömender Schaf-
fensflut. Sie ist die höchste Ordnungsgewalt hellsehe-
rischer Herzensmächte, denen das Schaffensgesetz ur-
zeugend innewohnt. In den reicheren und feineren
Schwunggraden der Frauenkräfte, die sie für die fern-
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