Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
bers‘. Blinder Intellekt und wilde Leidenschaften ver-
schulden das hilflose Kerkerlos der Königstochter, der
Jungfrau Seele. Nun aber schreitet das Leben dem
Ende der rastlosen Wanderfahrt zu, die Odyseus an
allen Versuchungen der Sinnenwelt vorbeigeführt, bis
zum Tor der Heimkehr. Dort findet er die harrende
Gefährtin, umdroht vom Kreis der verprässenden Be-
gehrer, von dem er sie zum Willkomm endlich befreit.
Dort findet er sich selbst verjüngt im Sohne wieder,
jem Erdvollendeten, Telemach. Wie er, so wanderten
ıls Urbild gleichen Weltsinnes Odin-Wotan und Ahas-
ver ruhelos durch die Zeitenräume der Mannwelt-
»pochen, die dem Herre-Gott gehörten, dem Machtge-
waltigen der Sinnenstärke in Intellekt und Leiden-
schaften, derweil Brunnhilde, die wissende Urkraft der
awigen Liebesseele, schlief. Doch die Machtgewalt er-
üiegt dem Pfeil des Tell, dem sicheren Sonnenpfeil der
radioaktiven Verjüngungsenergie, dem auch der ge-
fährlichste Schuß gelingt, ohne den Sohn, das Urbild
der Erneuerung, zu gefährden. Brünnhild, die Weib-
Gottheit, schlug wieder ihre wissenden Augen auf.
Denn wir stehen im Morgengrauen des dritten Werde-
tags unserer Entwicklung vom Egos über Ethos zum
Eros, dem dritten Gottestag, da die gekreuzigte Welt-
liebe wieder aufersteht aus dem Sinnentod der Ver-
standeswelt und, der Leidenschaften. So ist es das mes-
sianische Erfüllungszeichen des neuen Zeitalters.
{in allen Sagen und Gleichnissen lebt dieser unsterb-
liche Sonnenkern der ewigen Wahrheit und Weltidee,
zur Kündung ihrer siegenden Gesetze. Auch alles, was
uns in der alten Sprache religiöser Ideenkündung bis-
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