Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
gerten Flutbahnen unserer organisch erweiterten Kör-
per- und Seelennatur zu den höheren, weltschöpfe-
rischen Kraftvermählungen der intelligibeln Genial-
sphäre. Dieser Reifung gilt das Gleichnis von den klu-
gen und törichten Jungfrauen, wie die religiöse Bild-
lehre aller Völker und Zeiten dem Menschensinn im-
mer die Tatsachen der kosmischen Urgesetzlichkeit
auf dem Wege der Menschwerdung Gottes oder der
Gottwerdung des Menschen nahe zu bringen suchte.
Die Erosreife der Menschennatur besteht in der Em-
pfängniskraft des neuen Seelenbewußtseins für die In-
spirationen der ewigen Liebes- und Ideenwelt, die uns
zum Regenerationswerk der Erde befähigen. Nur wer
sein Öl im niedern Lebensdienst der Leidenschaften
und Interessenwelt nicht ganz verschwendet hat, kann
die Lampe bereit halten, wenn Eros, der himmlische
Liebes- und Lebensmittler kommt, mit den Seligkeiten
der ewigen Verjüngungsfluten aus der Urwelt des Ge-
nius, die nur der Schaffende und schöpferisch Lie-
bende kennt. Er gibt hinzu, dem, der da hat und ent-
hüllt die Nichtigkeit dessen, der da vergeudete. Er be-
seitigt mit radioaktiver Höhenenergie das Verlebte und
entfesselt die neuen Keimgewalten der Regeneration.
Diese Energie ist das Geheimnis des Herakles zum Voll-
bringen seiner Taten. Ihrer weltverjüngenden Urflut
nur gelingt die Reinigung des Augiasstalles, der uns
heute als Natur jedes Zeitverfalls grauenvoll umdünstet
Sie löst die Ketten des Prometheus, des aktiven Welt-
ringers der. Mannweltkultur. Sie gibt der Jugend neue
Königskräfte zur Befreiung der geraubten Tochter des
„blinden Königs“ und zur Erlegung des „wilden Räu-
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