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Filialen - also auch die Kasseler Verkaufsgesellschaft - ver-
sorgt. Der Konsument hat in diesen Filialbetrieben kaum günsti-
gere Einkaufsmöglichkeiten als beim Einzelhandel, umso weniger,
als der Unternehmer die örtlichen Verhältnisse nicht beurtei-
len kann und mit seiner Preisgestaltung in allen Städten gleich-
mässig vorgeht. Dass die Kasseler Bevölkerung aber nicht glei-
che Preise zahlen kann wie etwa die rheinischer Städte, ist
selbstverständlich.
Einige Kasseler Kaufleute unterhalten, ohne selbst Produ-
zenten zu sein, in mehreren Stadtgegenden Verkaufsgeschäfte.
Es sind 2 Tabakhändler zu nennen, von denen der eine 7, der
andere 4 Filialen in Kassel hat, ferner kommen 6 Filialgeschäf-
te der Wilhelmshöher Molkerei in Betracht. Solche Filialen
sind natürlich ihrem Wesen nach nicht mit den oben genannten
vergleichbar; sie wollen nicht die Ausschaltung des Einzelhan-
dels, sondern vielmehr seine Intensivierung: sie sind selbst
Einzelhandel.
Durch den Filialbetrieb will der Produzent den Handel
- Gross- wie Kleinhandel - völlig ausschalten. Durch die Aus-
gabe von Markenartikeln - Waren in bestimmter charakteristis-
scher Aufmachung und Verpackung - nimmt er ihm nur 2 seiner
wichtigsten Aufgaben: die Zuteilung der verlangten Menge und
die eigene Preisbestimmung.