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Es wäre auch möglich, die Berechnungen so einzustellen,
dass man die Mltglieder der Konsumvereine und der Konsumanstalt
in Verhältnis setzt zu der Gesamtbevölkerung und daraus ersieht,
wieviele Einwohner infolge ihrer Mitgliedschaft bei einer der
Organisationen dem Einzelhandel verloren gehen. Ein solches Vor-
gehen verbot sich aber deshalb, weil viele Mitglieder des Kon-
sum und Sparvereins zugleich Kontobuchinhaber bei der Konsum-
anstalt Henschel sind und ausserden noch beim Einzelhandel kau-
fen. Der praktische Sinn, möglichst vorteilhaft zu kaufen, ge-
rät in diesem Fall stark in Konflikt mit der etwa vorhandenen
Gesinnung. Da genaue Zahlen hierüber unmöglich zu ermitteln
sind, wurden die Umsätze als Vergleichsziffern zugrunde gelegt.
Für die Überlegenheit der Konsumvereine gegenüber dem Ein-
zelhandel würde der Prozentsatz der Unkosten zum Umsatz von gro-
ßer Bedeutung sein. Für die Werkkonsumanstalten wird sich dieser
Prozentsatz schwer einwandfrei ermitteln lassen, da Zuschüsse
der Verwaltung das Verhältnis jederzeit umstellen können. Die
starken Schwankungen in den Angaben der Henschel'schen Konsum-
anstalt sind vielleicht auf solche Ursachen zurückzuführen. Nach
Aufstellung des Konsum- und Sparvereins betrug der Prozentsatz
der Unkosten der Warenabgabestellen zum Umsatz:
1911 4,58%
1212 4,61%
1914 5,49%
1915 4,62%
1916 4,54%
1917 4,44%
1918 4,41%
1919 3,20%
1920 3,72%.
Diese Ziffern müssen als sehr niedrig bezeichnet verden, denn
der Einzelkaufmann, der doch stets sein Geschäftsinteresse vor
Augen hat und infolgedessen seine Arbeitskraft aufs höchste an-
spannt, arbeitet nicht unter 5% Unkosten. Er kann seine Unkosten
scheinbar zwar herabsetzen, indem er seine Angestellten durch
Familienmitglieder ersetzt, somit Löhne spart und vom Acht-