6.
Gestehungskosten einen Aufschlag, der einen Ersatz für seine Un-
kosten und einen Gewinn enthält.
Der Handel gliedert sich in eine Reihe von Unter- und Neben.
arten. Die vorliegende Arbeit bezieht sich nur auf diejenige Art
Handels, die als letzte Zwischenhand zwischen Produktion und
Verbraucher diesem die Güter zur Deckung unmittelbarer Bedürfnis-
se zuführt: dem Einzelhandel. Die bisher übliche Bezeichnung
"Kleinhandel" empfindet schon Sombart als "nicht sehr qlücklich"
(" Die deutsche Volkswirtschaft im 19. Jahrhundert", S. 254). Ein-
zelhandel bedeutet Abgabe in einzelnen, durch das Verbrauchsbe-
dürfnis begrenzten Mengen.
Der Einzelhandel in seiner jetzigen Form ist eine verhält-
nismässig junge Einrichtung, Bücher sagt mit Recht ("Die Entste-
hung der Volkswirtschaft”, 10.Auflage 1917,3, Seite 143), dass
der Handel früher dazu diente, "Lücken der Eigenoroduktion auszu-
füllen". Erst durch die volkswirtschaftliche oder weltwirtschaft-
liche Umgestaltung der Produktion und des Verkehrs hat der Ein-
zelhandel die Funktion des Vermittlers fast allgemein übernehnen
können.
2. Aufgaben.
Die volkswirtschaftlichen Aufgaben des Einzelhandels sind
die folgenden:
1. Er nimmt der Produktion und dem Grosshandel die Organisation
des Absatzes in ihrem letzten Vergang, d. h. In der Zuführung der
Ware an den Verbraucher ab. Absatzorganisation ist aber auch für
die Erzeugung und für den Grosshandel nötig, sie erfolgt aber
hier in anderer Weise und in anderer Zweckrichtung wie bei den
Einzelhandel. Jenen beiden fehlt die Möglichkeit der unmittelba-
ren Feststellung und Überwachung des Bedarfs, die nur dem Einzel-
handel bei seiner steten und engen Berührung mit den Verbraucher-
kreisen gegeben ist. In der Erwerbswirtschaft besteht ständig
die Gefahr der Disproportionalität zwischen Produktion und Ver-
brauch mit Ihrer Folge, der Krise, die eine Überproduktions-
oder eine Unterproduktionskrise sein kann. "Der Einzelhandel