Full text: Der Kasseler Einzelhandel

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handlungen, Fabriken und Büros beschäftigt sind. Der prozentual 
weitaus grösste Teil entfällt auf Ladengeschäfte, also auf Ein- 
zelhandelsbetriebe. Während 1906/07 42,56% aller Schüler in 
Ladengeschäften arbeiteten, sind es 10 Jahre später schon 54,2%, 
also über die Hälfte. Bei den Schülerinnen ist die Entwicklung 
rückläufig. Es entfielen 1906/07 92,31% auf Ladengeschäfte, 
1917/18 nur noch 65,5%. Der Grund dieses Rückganges liegt darin, 
dass etwa seit 1912 Mädchen auch in Bankbetrieben arbeiten, dass 
sie ferner in Kontoren mehr und mehr Verwendung finden. Die Be- 
triebe, in denen die Angestellten arbeiten, sind nach 1917/18 
nicht mehr in die Berichte aufgenommen. Für Zwecke dieser Ar- 
beit wurde von der Fortbildungsschule eine Aufstellung angefer- 
tigt, aus der hervorgeht, dass von den im Somnmerhalbjahr 1922 
eingetretenen. Schülern 72% in Ladengeschäften arbeiten. Die 
Zahl der im Einzelhandel tätigen Lehrlinge ist demnach prozen- 
tual zurückgegangen seit 1917/18, obwohl die Kaufleute begreif- 
licherweise (der niedrigen Tarife wegen) den Lehrling dem kauf- 
männischen Angestellten vorziehen. Der Lehrling andererseits 
sieht im Grosshandel, in Agenturen und Kommissionen in jetziger 
Zeit anscheinend bessere Zukunftsmöglichkeiten, so dass in die- 
sen Betriebsarten jetzt 24% bezw. 20% der Schüler als Lehrlinge 
tätig sind. 
Die städtische Handels- und Gewerbeschule für Mädchen sowie 
2 private Handelsschulen kommen für den Einzelhandel fast gar 
nicht in Betracht. Sie bilden in der Hauptsache Büroangestell- 
te aus.
	        
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