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fenden Firma im Kasseler Tageblatt vom 3. 1. 22, Jahrg. 69, Nr. 4,
erschien, entnommen. ) Ausser Teppichen werden jetzt noch Gar-
dinen, Tischdecken, Sofadecken, Kissen und Felle geführt, alles
Gegenstände, die in der Wohnungseinrichtung als zusammengehö-
rig zu betrachten sind.
Handel mit Eisen-, Stahl- und Messingwaren.
Geschäfte, die unter dieser Bezeichnung noch im neuesten
Einwohnerbuch aufgeführt sind, verdienten zum Teil heute den
Namen "Kücheneinrichtungsgeschäfte", denn sie führen alles, was
in die moderne Küche hineingehört, sei es nun aus Holz, wie Löf-
fel, Fleischbrett, Fleischklopfer und Nudelbrett, sei es aus
Eisen, wie Töpfe und Gasherde, aus Zinkblech, wie Eimer und
Spülschüsseln, aus Aluminium, Stahl, Emaille, Messing oder Por-
zellan. Das Publikum kann hier alles finden, was es für seinen
Küchenbedarf braucht. Ein Geschäft dieser Branche teilt mit,
dass es bis 1910 auch Werkzeuge und Öfen geführt hat, dass es
sich aber von diesem Zeitpunkt ab zum Küchenbedarfsartikelge-
schäft unter Führung der genannten Waren entwickelt hat.
Uhrenhandel, Handel mit Gold- und Silberwaren.
Als nach der Jahrhundertwende die amerikanischen Doublée-
waren aufkamen fanden sie nebst anderen leicht abgängigen
Gold-, Silber- und sonstigen Schmuckwaren Aufnahme in den Ge-
schäften der Uhrmacher und Uhrenhändler. Die Juweliere zeigten
sich abgeneigt, solche Durchschnittsware zu führen, denn, wie
ein Juwelier mitteilt, "verträgt sich der gleichzeitige Ver-
kauf feiner Juwelen an das zahlungskräftige Publikum und der
Verkauf von Doubléewaren an das gering bemittelte Publikum
nicht im gleichen Raum". Andererseits führen die Juweliere,
seitdem die Uhr vom Gebrauchsgegenstand durch künstlerische
Verarbeitung zum Schmuckstück geworden ist - Armbanduhren in
den vornehmsten Ausführungen - auch Uhren. Doch fehlen dem Ju-
welier die praktischen Kenntnisse in der Uhrenbehandlung, er
hat deshalb mit Uhren kein Glück, eine Ansicht, die ein Juwe-
lier selbst geäussert hat.