waren aber freundlich zu ihr und fragten Schnee—
wittchen, ob sie bei ihnen bleiben möchte und
ihren kleinen Haushalt beschicken.
Das wollte Schneewittchen herzlich gern,
hielt den Zwergen ihr Stübchen rein, bereitete
das Essen und schüttelte die sieben Bettchen,
während die Zwerge tagsüber fort waren.
Die Königin aber, die nicht anders dachte,
als daß sie nun wieder die Schönste und erste
sei, trat eines Tages vor den Spiegel und fragte:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Doch — o weh — der Spiegel antwortete:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
Aber Schneewittchen über den Bergen
Bei den sieben Zwergen
Ist noch tausendmal schöner als Ihr!“
Da erschrak die böse Königin, ward blaß
vor Zorn und Neid und machte sich nun selbst
auf, Schneewittchen zu verderben.
Als alte Krämerin verkleidet und Gesicht
und Haͤnde gefärbt, langte sie vor der Wohnung
der Zwerge an und bot Schneewittchen einen
Schnürriemen zum Kauf an. Den schnürte sie
ihr selber zu und schnürte ihn so fest, daß
Schneewittchen der Atem verging und sie wie
tot hinfiel.