Full text: Schneewittchen

er einen jungen Frischling erlegte, von dem er 
Lunge und Leber der Koͤnigin heimbrachte. 
Schneewittchen war nun mutterseelenallein 
in dem weiten, großen Walde und irrte lange 
darin umher, bis es an ein kleines Häuschen 
kam. Darin stand ein weißgedecktes Tischchen 
mit sieben kleinen Tellern und feinen Löffeln 
und Gäbelchen und sieben silbernen Becherlein. 
Weil Schneewittchen nun gar hungrig war, aß 
es von jedem Teller ein Stückchen und trank 
aus jedem Gläschen ein Schlückchen, dann ward 
es müde, legte sich auf eins der sieben schnee— 
weißen Bettchen und schlief fest ein. 
Als es dunkel war, kamen die Herren von 
dem Häauslein heim, das waren sieben Zwerge, 
die in den Bergen nach Erz hackten und gruben. 
Sie merkten wohl, daß jemand in ihrem Häuschen 
gewesen war, und zündeten ihre siehen Lichtlein 
an. Da sahen sie das wunderholde Kind, das 
auf dem Bettchen lag, und weil es so friedlich 
schlummerte, mochten sie es nicht stören, und 
es schlief sanft die ganze Nacht hindurch. 
Als es Morgen war, erwachte Schneewittchen 
und erschrak, da es die sieben Zwerge sah. Sie
	        
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