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Nachtheil sprachen. Wohl moͤgen hier und da auch
jetzt noch aͤhnliche Meinungen vorhanden seyn, in—
dessen muß man annehmen, daß nur Mangel an
richtiger Beurtheilung, daß eine gewisse Traͤgheit,
eine Gleichguͤltigkeit gegen das, was nicht uͤber Nachi
oder wenigstens im naͤchsten Jahre Fruͤchte traͤgt
und klingenden Gewinn bringt, daß vielleicht auch
an manchem Orte ein Privatinteresse oder eine vor—
herrschende abgeneigte Privatansicht die Schuld der
Entgegnung oder Beeintraͤchtigung einer heilsamen Ge—
meinsache tragen; dagegen gestattet mir aber, das
Folgende zu bemerken und bemerkt es euch auch selbst.
Ich kenne mehr als eine Gemeinde, darunter auch
biele in Nachbarlaͤndern, die aus dem Ertra g des
Obstes, was die Baͤume an den Gemeindewegen
und in den Gemeindepflanzungen liefern, hre
saͤmmtlichen gemeinheitlichen Lasten und
Ausg aben bestreiten, sich dabei oft noch in einen
Ueberschuß theilen oder ihn zu Gemeindezwecken,
Bauten, Besserungen und Verschoͤnerungen verwen⸗
den; ja es giebt welche, die davon, nach einem
ewissen Uebereinkommen, einen.wesentlichen Theil der
pen uee Abgaben, namentlich Grund⸗ und
aͤhnliche Steuern berichtigen und — ich meine, das
koͤnnte allein zur Nacheiferung anspornen.
Sollten aber diese Beispiele von dem Nutzen und
der Eintraͤglichkeit sowohl fuͤr das Allgemeine wie
uͤr den Einzelnen noch nicht eindringlich genug seyn,
so beruͤcksichtigt dann — in besonderer Bezie—
hung auf Pflanzungen an euren Wegen
uͤber die namentlich die Berordnung vom 12ten
Maͤrz 1828 die bestimmtesten und vorsorglichsten
Verfuͤgungen enthaͤlt) weiter, daß
1) diese Pflanzungen beitragen, die von euch
gebauten Wege in der gehoͤrigen Ordnung und
Breite zu erhalten, daß sie
bei hoher Schneedecke und in der Nacht dem
Wanderer eine sichere Richtung verleihen, daß sie
dem im Felde Arbeitenden wie dem Reisenden,
den Menschen wie den Thieren oft Schatten,
dabung und Kuͤhle gewaͤhten,
entfernt davon, den Feldfruͤchten etwa (wie man
wohl meint oder vorgegeben hat) die Nahrungs⸗
theile zu entziehen durch ihre viel tiefer liegenden
Wurzeln nur die Duͤngung einsaugen, welche
bei dem Mangel an Baͤumen nutzlos versiegen
wuͤrde, daß
auf jeden Fall durch ihren Ertrag, der in
einigermaßen guͤnstigen Jahren stets reichhal⸗
tiger ausfallen wird, als er von den, auf
gleichem Raum besindlichen Halmfruͤchten zu
erreichen steht, eure Genuͤsse und Einkuͤnfte
vermehren und daß endlich
neben allen diesem wirklichen und mit Haͤnden zu
fassenden Nutzen doch auch wohl der Sinn fuͤr
Schoͤnheit und Verschoͤnerung etwas werth ist,
ein solcher aber auch bei dem Unempfindlichsten
geweckt werden wird, wenn er einen Baum
in seiner Bluͤthe wie in seiner fruchttragenden
Zeit erblickt und seine Umgebungen damit um⸗
kraͤnzt und geschmuͤckt sieht.
— M
Gewiß ist es erfreulich, daß wir einander selbst
zestehen koͤnnen, wie viel Gutes und Ersprießliches in
dem einen wie in dem anderen Theile des besproche⸗
nen Gegenstandes bei uns gethan worden und wie
eifrig darin, namentlich seit wan zig Jahren fort⸗
gefahren wird. Nicht Alies ist darübet zu oͤffentlicher
dunde gekommen, wie dies uͤberhaupt in fruͤheren
zeiten nicht haͤufig der Fall warz genug, die Arbeit
elbst geschah und geschieht jetzt im vermehrten Grade
ind sie ruͤhmt und lohnt sich, ohne des weithin⸗
challenden Ruhms oder Lohns zu beduͤrfen. Kein
Kreis im Kurstaate ist, der micht hinsichtlich der
Besserung der Nachbarwege und Verbindungen, der
pflanzungen und dahin gehoͤriger Verschoͤnerungen
zegen eine selbst nicht ferne, Vergangenheit bedeutende
Vorschritte nachweisen kann. Vele einzelne Ge⸗
neinden haben Außerordentliches und Ausgezeich⸗
netes geleistet und so gerne ich das Gethanene uber⸗
sichtlich und vergleichend Lruch vor Augen
uͤhren moͤgte, so erkenne ich doch, daß eine solche
Zusammenstellung die Grenzen dbieser Mittheilung
iberschreiten muͤßte. Eben so wuͤrde es auch mi
dem Nennen der Namen so vieler Gemeinden und
kinzelnen beschaffen seyn; ich habe verfucht nur das—
vas die Landwirthschaftszeitung seit bald 21 Jahren
aruͤber enthaͤlt, anzumerken, indessen duͤrfte eine
elbst einfache Darlegung Bogen anfuͤllen und feht,
neine Freunde! diese achtbaren Namen sind theils
chon an anderen Orten genannt, fie sind belobt
und belohnt; theils kennt ihr sie an eurem eigenen
Wohnort und theils befriedigt den Thaͤtigen —ohne
veitere Nennung — das eigne Bewußtscyn und der
Anblick dessen, was er gewollt und geschaffen hat.
Damit soll uͤbrigens keinesweges — wie schon im
Eingang kurz bemerkt wurde — die Meinung ver⸗
ounden werden, daß genug geschehen, oder daß
aüͤberall im Lande so Ruͤhmliches vorhanden sey .
Waͤre es so, dann haͤtte ich eine bloße Lobrede zu
schreiben gehabt, waͤhrend gegenwaͤrtige Aeußerung
in der That eine anregende, eine aufmunternde, eine
zu groͤßerer Theilnahme steigernde Rede feyn soll.
Da, wo noch Saͤumigkeit oder Gleichguͤltigkeit oder
eine Verkennung des wichtigen Sachzustands vor⸗
jerrschen; da moͤgen Einzelne und Gemeinden in
ich gehen; sie moͤgen bedenken, daß die Exeianisse
n dieser Zeit, die auch auf ihr Wohl und waͤre es
n noch so entferntem Maas einwirken, sich draͤngen
and schneller eintreten denn je. Diese letztere
Beruͤcksichtigung moͤge aber auch von euch, die ihr
isher schon so vielen guten Willen bethaͤtigt habt,
zrfaßt werden; vermehert eure Anstrengungen denen
ein um so groͤßerer Gewinn um so rascher folgen