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der vor sechs Jahren Gebliebenen die letzte Ehre erzeigt
hatte, kam es wieder zu einem Kampf, der so aus⸗
iel, daß sich Germanicus selbst den Sieg nicht zuzu⸗
chreiben wagte; denn er konnte nicht bis zur Weser
yordringen und auf dem Ruͤckwege waͤre beinah der
roͤßte Theil des Heeres den Deutschen in die Haͤnde
jefallen. — Um nun nicht abermals in diesen
kngpaͤssen aufgehalten zu werden, fuͤhrte Germa⸗
uiicüs im folgenden Feldzuge, naͤmlich im Jahre 16
as Heer auf 1000 Schiffen an die Muͤndung der
ems und gewann die Weser da, wo sich an deren
ifer die leßten Berge erheben. Noch zwei Schlachten
vurden in dieser Gegend geliefert. In beiden behaup⸗
eten die Roͤmer das Feld zwar so lange, bis sie, wie
ewoͤhnlich, prahlerische Siegeszeichen errichtet hatten,
iber der schleunige Ruͤckzug bewies, daß Germanicus
poch nicht der Mann war, sich mit Hermann zu
nessen. Dazu kam noch, daß auf der Ruͤckfahrt ein
Zturm die Flotte und mit ihr einen großen Theil des
eeres vernichtete. Die Chatten hatten dießmal den
heruskern wohl keinen Beistand leisten koͤnnen, weil
der Unterfeldherr Silius mit einer bedeutenden Macht
»ei Mainz stand und sowohl vor dem Feldzuge, als
uuch gleich nach Beendigung desselben, wiederholte
Raubzuge ins Land der Chatten machte. Auf dem
ersten guͤckte es ihm, des chattischen Fuͤrsten Arpus
Zemahlin und Tochter gefangen zu nehmen, und
paͤter wird unter den roͤmischen Gefangenen auch noch
ꝛin chattischer Priester Namens Libys genannt, der
)en Roͤmern ebenfalls bei dieser Gelegenheit in die
haͤnde gefallen seyn mag.
Das waren aber auch die letzten Drangsale, welche
die Chatten von den Roͤmern in ihrem eigenen Lande
zu erdulden hatten. Kaiser Tiberius wollte naͤmlich
eine weiteren Opfer mehr bringen, sondern beschloß
zum groͤßten Leidwesen des kampfbegierigen Ger⸗
nanicus den Krieg zu beendigen, und die Deutschen
ich selbst zu üͤberlassen, „damit sie sich durch
ihre eignen Streitigkeiten zu Grunde
richten moͤchten.“ Leider ging dieser Wunsch nur
u bald in Erfuͤllung und hat, beinahe zwei Jahrtau⸗
ende hindurch, wie aͤn Fluch auf Deutschland gelegen,
ais endlich die große Voͤlkerschlacht bei Leipzig die
janze Nation wieder vereinigt hat. Darum sei, denn
ind bleibe unser Wahlspruch: Fuͤr immer Ein—
racht unter und mit allen Deutschen, zu
velchem Stamme sie auch gehoͤren, damit wir
nicht abermals uͤbermuͤthigen Feinden zur Beute werden.
g Seitdem blieb der Niederrhein und die Donau die
Aepze Deutschlands gegen das Roͤmerreich, aber vom
usfluß der Lahn aufwaͤrts zog sich, wie schon oben
esegt, die roͤmische Landwehr uͤber den Taunus und
an einen Theil der Wetterau zum Main, und von
an die Donau bei Regensburg. Dieser Grenz⸗
8 ward nun mit einer Reihe von Kastellen versehen
n von Grenzregimentern befetzt, die saͤmmtlich unter
inem besondern Grenzcommand anten standen, etiva wie
gegenwaͤrtig die Oesterreicher die tuͤrkische Grenze be⸗
vachen, so daß Niemand ohne besondere Erlaubniß
ieselbe uͤberschreiten darf, und daß jeden Augenblick
eine hintaͤngliche Macht aufgeboten werden kann, um
ezinen gewaltsamen Einfall zuruͤckzuschlagen. Darum
wissen wir nun auch mehrere Jahrhunderte lang wenig
oder nichts mehr von den Schicksalen des Chatten⸗
»olks, außer daß sie von Zeit zu Zeit den Grenzwall
mit Gewalt durchbrochen haben, um in den roͤmischen
Provinzen Beute zu holen, ja daß sie einst sogar
Mainz zu belagern gewagt. Die Beute wurde ihnen
aber meist wieder abgenommen, bevor sie uͤber die
dandwehr zuruͤck gelangten, und in Mainz saßen die
Roͤmer sehr sicher vor ihnen; denn sie waren zwar
tapfere Soldaten, aber weil man in Deutschland keine
befestigte Staͤdte hatte, verstanden sie auch nichts von
der Kuͤnst, dergleichen zu erobern.
Was wir außerdem von ihren Kaͤmpfen mit den
deutschen Nachbarn wissen, das ist noch weniger er⸗
freulich. Schon im naͤchsten Jahre, nachdem die
Roͤmer abgezogen waren, entbrannte ein heftiger
Krieg zwischen Hermann und Marbod, der fast
zanz Deutschland unter die Waffen brachte und an
der boͤhmischen Grenze ausgefochten ward. Da nach
der Erzaͤhlung der roͤmischen Geschichtschreiber die
bisherigen Bundesgenossen der Cherusker auf Her⸗
mann's Seite kaͤmpften, so scheinen die Chatten auch
diesem Bruderkampfe nicht fern geblieben zu sein.
Marbod unterlag und mußte endlich im Jahr 19
sein Leben durch die Flucht zu den Roͤmern retten,
waͤhrend fast zu derselben Zeit auch der Sieger Her⸗
mann durch die Hand seiner eigenen Anverwandten
meuchlerisch fiel. Die naͤheren Umstaͤnde sind unbe—⸗
kannt, doch wissen wir, daß es gerade im Jahr 19 war,
wo Gandestrius sich zu dem Ende Gift aus Rom
»erschrieb. Bei dieser Gelegenheit erklaͤrte nun zwar
Tiberius oͤffentlich, daß ein solches Mittel, sich seiner
Feinde zu entledigen, des roͤmischen Namens unwuͤr⸗
dig sei; aber dessenungeachtet starb der ihm verdaͤchtige
Wndsess in demselben verhaͤngnißvollen Jahre
an Gift.
Spaͤter finden wir die Chatten noch zweimal in
hlutigen Kriegen mit ihren Nachbarn. Im Jahr 58
stritten sie mit den Hermunduren um die Salz—
zuellen an der fraͤnkischen Saale, wo die Grenzen
zeider Laͤnder sich beruͤhrten. Die Chatten unter—
lagen, und da die feindlichen Heere die Beute, welche
sie machen wuͤrden, im Voraus ihren heidnischen
Goͤttern gewidmet hatten, so machten die Hermun—
duren Alles, was sich nicht retten konnte, sowohl
Mann als Roß, ohne Erbarmen nieder.
Mit mehr Erfolg traten die Chatten spaͤter gegen
die Cherusker auf. Nach Hermann's Tod war naͤmlich
die Regierung der cheruskischen Lande an dessen Bru—
derssohn gekommen, welcher von den Roͤmern in
Italien erzogen war und deßhalb den Namen Italicus
uhrte. Dadurch kam schon damals die roͤmische