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Auch nicht recht trocknes ober mit Staub
bpermischtes Heu ist eine schaͤdliche Fuͤtterung.
Das zu reichliche, uͤberstopfende Fuͤttern mit
frischem Klee ist sehr nachtheilig, oft gefaͤhr⸗
lich, wird aber aus Leichtsinn nicht immer ver⸗
mieden. F
Unordentliches Fuͤttern, nicht in den gehoͤrigen
Stunden und Tagszeiten, so daß die Thiere gar
zu lange hungern muͤssen, hat auch groͤßern
Nachtheil auf ihre Gesundheit, als man wohl
dere Oft sieht man in der Stadt am spaͤten
Nachmittage noch Kohlen- und andere Wagen ab⸗
laden, die aber kein Bund Futter fuͤr die elenden
Pferde mitfuͤhren. Fruͤh Morgens, wohl noch vor
Zage, nach einer eilenden, aͤrmlichen Fuͤtterung,
kaͤhrt der Bauer einige boͤse Wegstunden zum Koh—
lenwerk, um zu laden. Viele Stunden muß er
dort warten, ausgesetzt oft mit seinen Thieren dem
Sturme, dem Regen und Schnee, der Kaͤlte oder
Hitze. Endlich geladen, kommt er nach einigen
Stunden mit der schweren Fuhre zur Stadt —
zluͤcklich, wenn er da bald seine Ladung ange—
bracht hat. Nun hat er aber noch einige Stun⸗
den bis in die Heimath zu fahren, wo er dann
erst mit dem Abend anlangt — und es steht
dahin, ob nun die ausgehungerten und abgemer⸗
gelten Pferde alsbald die gehoͤrige Nahrung er⸗
halten. Ein solcher Tag ist janmerroll fuͤr die
Thiere und kann allein schoͤn sie verkruͤppeln —
es kommen aber dergleichen ungluͤckliche Fuhr⸗
tage nur zu oft.
Auch wegen Untertassung des noͤthigen
—A—
Zu faul und ohne Muͤleid spart der Bauer sich die
Muͤhe, dem, besonders in Sommershitze, von
Durst lechzen den Bieh einen Eimer vol Waffser
zu reichen.
Die sechsste Ursache entstehet aus der Ue—
berladung, oder zu schweren Last und Fracht,
ohne Ruͤcksicht und Ueberlegung auf Zeit, Wet—⸗
ter, Wege, Entfernung, Aufenthalt und
die Kraͤfte der Thiere. Die letztern uͤberschaͤtzt
der Eigenthuͤmer gewoͤhnlich; — wozu vier Pferde
angewendet werden muͤßten, glaubt er drei oder
gar zwei seiner kraftlosen Gerippe hinlaͤnglich.
Unbarmherzig pruͤgelt und peitscht er, sie schin⸗
dend immer drauf los, und er kann von Gluͤck
sagen, wenn er ohne Unfall sein Ziel erreicht.
Hat er aber Ungluͤck, das bei so thoͤrichtem Vorsatz
leicht sich ereignet, durch Sturz und Brach, oder
Fall eines Pfexds, so traͤgt er selbst die Schuld,
9 hat statt kleinem Gewinn, groͤßern Schaden
nd erhoͤhete Noth.
‚Die siebente Ursache endlich ist Unkennt⸗
niß im Fahren und Lenken der gar nicht dres⸗
sirten, steifen Ackerpferde. Viel zu fruͤhe be⸗
lommen die Bauermjungen Pferde und Wagen
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zur Fuͤhrung. Wenn der Bube Juͤ und Oha!
Hot und Har! und sich auf dem Pferde zu
jalten versteht, auch mit der Pei'sche recht knal⸗
len kann — wenn ihm die aͤltern Bursche ge—⸗
sehrt haben, die Pferde zum Jagen anzutreiben,
um andern Wagen vorzueilen (wodurch oft Un—⸗
gluͤck entstebt); so wird ihm schon eine beladene
Fuhre in die Stadt anvertrauet. Vom richtigen
Ausbeugen und Dreben, von kurzer oder weiter
Wendung, von der Wendung in oder aus der
Zleiße, von der Schonung der Pferde ꝛc. hat er
keine oder nur geringe Kenntnifse Bergauf, wo
zur mindern Anstrengung der Thiere langsam ge⸗
fahren werden muß, laͤßt er sie traben — berg⸗
und steilab, wo jedes schnelle Fatzren gefaͤhrlich
vird, treibt er sie zum Laufen, und auf ebener
Straße faͤhret er wohl, zu seiner Gemaͤchlichkeit,
im langsamen Schritte. Faͤhret er spitz, d. h.
mit drei Pferden, wehe dann dem eipnzelnen
Vordergaul! In bestaͤndiger Ausicht wird dieser
mmer mehr gepeitscht und getrieben, als die
beiden Deichselpferde — er muß allein fast so
biel ziehen, als die zwei andern, und wird ab—⸗
zetrieben. Der unbekuͤmmerte Treiber arbeitet
aber rastlos mit den banmelnden Beinen am
Bauche des Sattelpferds, (sehr selten hat jedoch
der Bauer einen Sattel — er sitzt hinter dem
Tragkissen auf dem Geschirre, wodurch das Pferd
oft gar schlinm gedruͤckt wird) und mit der lin⸗
ken Faust zieht er unaufhoͤrlich, hin⸗ und her⸗
reißend, das Leitseil, ohne Zweck, am Vorder⸗
pferde.
Beide Thiere werden hierdurch, ohne Noth,
zequaͤlt. Das Reißen mit dem Leitseil verwun⸗
det und erweitert die linke Seite des Pferde—
mauls fast immer, und ist nur tolles Handjspiel.
Von dem nothwendigen, gleichzeitigen An⸗
ziehen aller Pferde beim Abfahren eines be⸗
sadenen Wagens weiß der Bauer nichtés; er
peitscht nur auf eins — es zieht allein an, kann
natuͤrlich die kLast nicht bewegen, und stuͤrzt. Daß
dadurch leicht ein Beinbrach, oder gar das Zer⸗
reißen des RNetzes im Leibe beim Pferde erfolgen
koͤnne, kommt dem Fuhrmann gar nicht in den
Sinn.
Durch solche ungeschickte Fuhrleute entstehet,
bei den vielen Wagen mit Holz, Kohlen, Fruͤchten,
Steinen und Sand, nach und in Cassel oͤfters
Ungluͤck. Der unwissende Fahrbauer faͤhrt sich
fest, weicht unrecht aus, rennt oder streift in
die Raͤder eines andern Wagens, bekommt mit
dessen Fuͤhrer Zank und Schlaͤgerei; — er drehet
zu kurz und nabde an einer Ecke, keschaͤdigt das
Haus oder den Abweißer, oder einen Laternen⸗
pfeiler, und gar die eignen Raͤder; — er ist ge⸗
noͤthizt zu hufen; — erboßt und hoͤchst zornig
hieruͤber, erfolgt nun ein greulicher Auftrita