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eine Art von Schlaf verfallen, waͤhrend dessen
sie nicht fressen, so unterscheidet man fuͤnf
Lebenzalter derselben, von denen jedes der
dier ersten etwa acht Tage⸗ dauert. Waͤhrend
dieles Schlafes duͤrfen sie nicht gestoͤrt werden,
man sucht daher zu vermeiden, daß Raupen von
berschiedenem Alter auf einer Horde bleiben,
und legt deshalb die Raupen von jedem Tage
auf eine besondere Horde, an der man den Tag
des Ausgehens bemerkt.
338 sind folgende Vorschriften zu beob⸗
achten:
1) Die zum Futter bestimmten Blaͤtter muͤssen
rein und trocken sein.
M Die Raupen duͤrfen weder unmittelbar
den Sonnensirahlen noch dem Zugwinde ausge⸗
fehgt werden. Recht sorgfaͤltige Seidenzuͤchter
pflegen daher einen mit Milchflor uͤberzogenen
Rahmen in das geoͤffnete Fenster zu setzen.
3) Im ersten Lebensaͤlter ist eine Waͤrme
bon eiwa 19 Grad erforderlich, welche allmaͤlig
bis auf 16 Grad vermindert wird, doch ist der
Mangel an Waͤrme weniger nachtheilig, als das
Uebermaaß derselben.
4) Man futtert die Raupen wenigstens vier⸗
mal des Tags, etwa um 5 Uhr und 11 Uhr
Vormittags, und auch Nachmittags um 5 Uhr
und vor Schlafengehen; sieht man, daß die
Blaͤtter zu rasch auftrocknen, so reicht man ihnen
noch Zwischenportionen. Wie viel man zu geben
hat, lehrt der Augenschein.
5) Die Blaͤtter werden waͤhrend der vier
ersten Lebensalter geschnitten; und zwar so, daß
die Breite des geschnittenen Futters der jedes⸗
maligen Dicke der Raupen so ziemlich entspricht.
Sowohl das Messer, als auch das Brett oder
Papier, auf welchem man die Blaͤtter schneidet,
muß ganz rein seyn, insbesondere duͤrfen Zwie⸗
bein,“ Küͤoblauch u. dergl. nicht in die Naͤhe
kommen, auch ist alles Fettige den Raupen
nachtheilig.
6) Sobald man in den letzten Tagen eines
jeden Lebeusalters sieht, daß die meisten Raupen
still siizen und in Schlaf fallen, so legt man
rur noch wenig Futter auf, oder stellt auch das
dattern 2 Stunden lang ganz ein. Nach Ab⸗
auf derselben legt man junge Blaͤtter und Zweige
auf, mit welchen man die erwachten Raupen auf
andere Horden traͤgt. Da den Raupen nach
jeder Haͤutung ein zroͤßerer Raum noͤthig wird,
und es sehr wuͤnschenswerth ist, daß die, welche
sich auf ein er Horde befinden, von gleicher Groͤße
seien, so theilt man dieselben jedesmal bei dem
Eintritt in ein neues Lebensalter, indem man
die zuerst erwachenden von den laͤnger schlafenden
drennt. Die auf der fruͤheren Horde mit dem
Unrathe zuruͤckbleibenden trocknen Blaͤtter muß
nan noch genau durchsuchen, ehe man sie weg⸗
virft, weil gewoͤhnlich viele Raͤupchen darunter
oersteckt bleiben.
7) If das fuͤufte Alter eingetreten, so giebt
nan haͤrtere Blaͤtter, welche nicht mehr geschnitten
verden, und zwar in vollem Maaße, denn in
vieser Zeit erreicht die Gefraͤßigkeit der Raupen
den hoͤchsten Grad; auch muß man sie mehrmals
auf reine Horden bringen, und, wenn viele in
einem Raume sind, oft die Luft erneuern.
Nach Verlauf eines Monats, vom Tage des
Unskriechens gerechnet, muß man Vorbereitungen
zum Einspinnen treffen. Sobald fich naͤmlich
ie Raupen spinnreif fuͤhlen, kriechen sie vom
Futter weg, um sich ein passendes Plaͤtzchen zu
uchen, und fallen leicht von den Horden herab;
nen umsteckt daher die Raͤnder derselben ziemlich
dicht mit reinen getrockneten Birkenreisern oder
an Stengeln von Winterfamen, an diesen kriechen
e dann hinauf und spinnen sich ein. Diejenigen,
velche zu lange umderkriechen, legt man ein⸗
zeln in kleine Papierduten, oder auf eine mit
Hobelspaͤnen belegte Horde damit sie durch das
uͤmherziehen nicht alle Kraft verlieren; nur muß
nan zu verhuͤten suchen, daß sich nicht zwei
zusammen einspinnen, weil solche Doppelkokons
icht abgehaspelt werden koͤnnen. Hat die Sei⸗
enraupe das aͤußere Netz, welches die Flockseide
ildet, einmal begonnen, so muß man sie ganz
n Ruhe lafsfen, weil sonst das Spinnen unter⸗
hro den wird und der Kokon nichts taugt. Erst
am siebenten Tage darf man sie von den Reisern
nehmen, und auch das muß noch behutsam ge⸗
schehen. Dann nimmt man die Flockseide ab,
ind waͤhlt die besten Kokons zur Zucht, naͤmlich
die, weiche strohgelb, an den Enden recht
zart und, von feinem Gespinnste sind;
da die weiblichen meist etwas runder und in der
Mitte dicker sind, als die maͤnnlichen, so nimmt
man von beiden Arten zu gleichen Theilen. Jedes
Paar liefert 400 bis 500 Eier; zur Vorsicht
nimmt man jedoch stets doppelt soviel als man
praucht, um bei dem ersten Auslegen der Eier
die Haͤlfte in Reserve zu behalten.
Die uͤbrigen Kokous toͤdtet man am Besten
in einem Sackofen. Man fuͤllt einen reinen
Sack bis zur Haͤlfte damit an, bindet ihn ganz
oben zu, und legt ihn ausgebreitet auf eine
Horde, welche man etwa eine Stande, nachdem
das Brod gebacken ist, in den Ofen stellt und
zwei bis drei Stunden darin stehen laͤßt; doch
muß der Sack waͤhrend der gei einigemal ge⸗
vendet werden. Man kann sie auch in heißem
Wasserdampf toͤdten, doch muͤssen sie dann racch
und sorgfaͤltig getrocknet werden, sonst wird die
Seide muͤrbe. Haspelt man selbst, so braucht