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ẽr brachte ihm also eine Stange Bier und war
darauf gefaßt zu hören: eine Halbe! Michel nahm
zas Bier, stellte es aber unberührt auf den Tisch und
ief: „Hast Du keine Ohren? Ich habe eine Stange
Zranntwein bestellt, nachher kommt das Bier“. Und
virklich als nun Kurt den Branntwein brachte, stürzte
Michel in zwei Zügen die ganze Masse hinab; dann
riff er nach dem Biere; — aber er trank's nicht;
enn der starke Mann that einen schweren Fall und
hlug mit Arm und Beinen um sich, daß Allen bange
urde, und Jedermann der Spaß verging. Man sprang
u und trug den Besinnungslosen, als seine Wuth ver⸗
aucht war, heim in sein Bett, seiner verwitweten
Z„chwester die Sorge um ihn überlassend.
Michel lag zwei Tage lang einem Todten gleich; dann
tand er auf, rasirte sich, zog seinen Sonntagsrock an
ind ging in die Pfarre. Was da verhandelt worden,
jat man nicht erfahren; aber daß da viel zur Sprache
zekommen war, stand fest.
Auf der Studirstube hatten die beiden Nachtwächter
ßoppenhäger und Butte das Licht brennen sehen bis
ange nach Mitternacht, und als Michel endlich heim⸗
ehrte, fand er noch keine Ruhe; bis an den Morgen
sing er in seiner Stube auf und ab, sprach vor sich
in und seufzte, und ein paarmal meinte ihn die Schwester
uch schluchzen zu hören. Von dem Tage an war Michel
ein umgewandelt. Das erfuhr zunächst seine Schwester
ind deren Tochter. Bisher hatte ihm nichts recht gemacht
»erden können; jetzt war er mit Allem zufrieden; sonst
halt er oft, jetzt nie; früher machte er in der Regel
in Gesicht, daß die Milch auf dem Tisch sauer davon
purde; jetzt war er lammfromm, und, was nie geschahe,
r hatte seiner Schwester die Hand gegeben und dem
enchen, ihrem einzigen Kinde, die Hand auf den Kopf
elegt, sie mit Thraͤnen angesehn und gesagt: „Bleibe
in Kind Gottes; bete für mich und laß mich dein
dater sein“.
Und dem gleich gestaltete sich sein ganzes Leben; der
Zonntag war ein Festtag für ihn, während er ihn sonst
u seinen Gängen und Händeln benutzt hatte, studirte
r täglich in der Schrift, so war sie Sonntags Morgens
zine einzige Beschäftigung; dann ging er zweimal zur
irche, und nach derselben sprach er mit der Schwester
nd Lenchen über die gehörte Predigt, ging mit ihnen
inaus in's Feld, in den Wald oder einmal über Feld.
ind bald zeigte sich in der Gemeinde, daß das Wort
»ahr bleibt: „wie's in den Wald schalt, so schalt's
urück“; wenn Michel freundlich grüßte, so wurde er
oieder mit Liebe behandelt, wenn er wo einsprach, so
ieß man ihn herzlich willkommen; beim Wagner Braun⸗
ahn und bei'm Schmied Bischoff hörte man ihm gern
u; denn er sprach nicht mehr so abgebrochen und
äthselhaft wie sonst, sondern klar und verftändlich,
ind was er sprach, war nützlich und oft erbaulich.
Sehr häufig aber verkehrte er in der Pfarre, und als
der Pfarrer davon sprach, eine kleine Büchersammlung
anzuschaffen, da bat ihn Michel, die geeigneten Bücher
zu kaufen, — das Geld dazu aber von ihm anzunehmen.
Michel, früher eine Drohne, war eine fleißige Biene
in der Bornefelder Gemeinde geworden, und man achtete
ihn allgemein.
Die Drei aber, Michel, Christine, seine verwitwete
Schwester, und Lenchen, ihre Tochter, führten ein Leben,
vie man sich's lieblicher nicht denken kann, und hatten
seinen sehnlicheren Wunsch, daß es so bleiben möge. Wie
dergeblich der aber so häufig ist, mußten auch sie er⸗
fahren; denn gerade an dem Tage, da Lenchen 17 Jahre
alt wurde, erkrankte Christine an Lungenentzündung, die
hrem Leben rasch ein Ende machte und die beiden,
Michel und Lenchen, in tiefe Trauer versetzte. —
Michel trug am schwersten den Verlust; denn er
war allein übrig geblieben von seinen Geschwistern,
deren sämmtliche Kinder schon vor ihren Eltern ge—
torben waren; Lenchen war sein einziger Trost und
ein recht großer Trost. Sie hatte den Schmerz um
ihre Mutter wohl ebenso tief empfunden als Michel;
aber ihre Jugend, ihr resoluter Sinn, die Arbeit in
Haus und Feld, ihr freudiger Christenglaube und der
Gedanke, für den vereinsamten Vetter um so mehr leben
zu müssen, halfen ihr zu der frühern Heiterkeit, und
diese erfreute und erfrischte den alternden Michel täglich.
Er meinte, nach den Stürmen, die er durchgemacht,
wverde nun sein Leben ruhig hinfließen, wie der Bach
bei Bornefeld. Aber auch diese Hoffnung sollte einst—
weilen noch eine eitle sein. Es war noch nicht Alles klar
n seinem Gemüte, und was dunkel und ihm selbst ver—
borgen auf dem Grunde lag, sollte auch noch ausgefegt
verden durch nene Stürme.
Er hatte nie daran gedacht, daß Lenchen ihn ver—
assen könne, und wenn einmal ein solcher Gedanke von
Ferne gekommen, so hatte er ihn gewaltsam unterdrückt.
And doch sollte es dazu kommen; einstweilen fielen
jedoch nur die Schatten davon erkältend in sein Leben.
Es war „Ausnahme«“ gewesen. Jetzt heißts „Ersatz⸗
zeschäftu. Auch die Bornefelder Burschen, eine statt⸗—
iche Schaar, hatten sich stellen müssen und hatten die
Freude und die Ehre gehabt, daß alle ohne Ausnahme
genommen“ worden waren.
Die Freude und der Ruhm! das klingt fast un—
zlaublich, denn sonst freut man sich ja, wenn man
„loskommt“. In Bornefeld war's anders. Bornefeld
var ein Soldatendorf, wie kaum ein anderes; eine
Reklamation⸗ selbst von Witwen, kam selten vor;
auglich waren die meisten, wurde einer nicht „genommen“,
so war das ein Schimpf. Diejenigen aber, welche
genommen wurden, galten für ehrenhafter. Sobald
s irgend thunlich, nahm der Soldat Gewordene Ur⸗
laub, und wenn's nur ein Sonntag sein konnte; denn
dann durfte er in der Kirche den Ehrenplatz, der Kanzel
gegenüber, auf der Borläube einnehmen, nach dem er
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