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hänsefett von der Gans! Und die Menge schöner Federn!
ind doch hat sie weniger Futter gekriegt als sonst die
Hänse nöthig hatten uud doch nie recht fett werden wollten.“
Zum Schlusse erzählte uns der Schullehrer, der auch
ingeladen worden war, noch eine ganz putzige Geschichte.
Die Leute in der Stadt, hob er an, sind oft selbst
Ichuld daran, wenn sie mal über's Ohr gehauen werden,
vie folgende Geschichte beweist.
Wir hatten in der Stadt 3. einen alten Doctor,
in gar gerechter Mann, der hatte einen sehr gelehrten
Zohn, der viel in der Welt herumgekommen war, auch
n Paris sich aufgehalten hatte, endlich aber als Pro—
urator in Cassel wohnte. Als er einmal den Vater
esuchte, fand er den alten Herrn auf dem Hofe, wo er
ein Federvieh futterte. Die Tauben, die Hühner, die
hänse hatten immer guten Appetit und suchten sich die
Zrocken und Körner einander wegzuschnappen; nur ein
lter Gänser stand verdrießlich dabei, sah sehr ruppig
ins und schien keinen Appetit zu haben. Er hätte wohl
ar nichts bekommen, wenn ihm der alte Herr nicht
isweilen einen Brocken hingehalten hätte.
Aber Vater,“ hub der Herr Sohn an, „ist denn das
nicht der alte Gänser noch, der mit mir jung war und
nit dem ich immer im Streite lag?“ „Allerdings,“ ant—
vortete der Vater, „der bekommt das Gnadenbrot.
as er verdient hat.“
„Ach was“, sagte der Sohn, „Gnadenbrot, der alte
derl ist das nicht werth; schlachte ihn doch!“
„Hahaha,“ lachte der Vater, „wer den verspeisen
vollte, der müßte bessere Zähne haben als ich“!
„Ei, Ihr braucht ihn ja nicht zu essen; schick ihn doch
jach Cassel, da wird er schon seinen Käufer finden:
za kaufen und essen sie Alles!“
Damit gingen sie in's Haus und der gelehrte Herr
Zohn reiste nach ein paar Tagen wieder nach Cassel.
Der Gänser aber machte ein immer verdrießlicheres
hesicht und der alte Herr sagte zu ihm: „Dir geht's,
ilter Freund, wie mir. Uns sind die Tage gekommen,
on denen es heißt: „sie gefallen mir nicht,“ Pred. S.
2. 1. Und da gerade der ˖ Hühnerträger von B. sich
neldete und fragte: „gibt's nichts zu handeln ?⸗ so sprach
»er alte Herr zu ihm? „ja, ich will Dir hier den Gänser
»erkaufen.“ „Um Gotteswillen,“ rief der Müller, „das
ite Vieh,“ das hat Fleisch zäher wie Sohlenleder, ne,
derr Doctor, den kaufe ich nicht.“ „Nun,“ sagte der
ilte Herr, „Du sollft auch nichts dafür geben, als das
Täubchen, was du in deiner Schuͤrge hast. Aber du mußt
nir auch versprechen, daß Du ihn nirgends anders hin
ꝛerkaufen willst als oberste Gasse in Cassel, Nummer so
ind so; ja du sollst mir gar nichts dafür geben, das
Läubchen bezahle ich Dir; aber daß Du mir den Gänser
—ADV
ie Handels einig. Der alte Herr ging in's Haus;
»eun er mochte nicht sehen, wie sein alter Freund verblutete.
Nach ein vaar Wochen besuchte der Herr Sohn den
Vater wieder. Die Frau Doctorin hatte ein Staats⸗
Jzänschen gebraten und der Sohn hieb ein wie ein Türke.
Da fragte der Vater: „esst Ihr denn in Cassel auch
nanchmal eine Gans?“
Unwirsch erwiederte der Sohn: „das hat sich, mir
st aller Appetit daran vergangen. Die Sophie (so
sieß seine Haushälterin; denn er war noch ledig)
jatte neulich eine Gans gekauft; aber als ich mich voller
5rwartung zu Tische setzte, bringt sie statt der Gans
ine Bratwurst und sagte, die Gans sei noch nicht weich.
Aber den Abend sollte ich sie haben. Am Abend dieselbe
heschichte und auch den folgenden Mittag konnte man,
vie ich selbst versuchte, keinen Bissen davon kriegen.
endlich hat sie Sophie in's Spül geschmissen.“
Der Vater lächelte dünn. —
Nach Tisch noch ein Kindtaufskaffee und dann zogen wir
heim. So sind Heinrich und wir Gevattersleute geworden.
Eine Geschichte aus dem siebenjährigen Kriege.
Im März des Jahres 1762 zog sich der Herzog von
Braunschweig aus der Wetterau zurück und nahm auf
zem linken Edderufer zwischen Fritzlar und Möällrich
Stellung. Auf dem Dosenberge bei Uttershausen hatte
ex das Hessische Grenadier-Bataillon von Schlotheim
ur Beobachtung des heranrückenden Feindes und einige
Schwadronen Hannoverscher Dragoner zurückgelassen.
eider verweilte dies Detachement zu lange an seinem
Bosten. Es schien unmöglich, die Bruͤcke von Niedermöll⸗
ich vor den Franzosen zu erreichen. Deshalb zog sich
as Häuflein dieser Zurückgelassenen an der Höhe über
Wabern nach Udenborn hin um die Frankfurter Straße
ind auf ihr die Edderbrücke bei Fritzlar zu gewinnen.
AIber auch dies sollte nicht gelingen; denn 30 Schwadronen
ranzösischer Reiterei, welche bei Gombeth über die
—„chwalm gesetzt waren, konnten sie abschneiden, ehe die
dder erreicht war. Deshalb, um wenigstens einen Theil
u retten, sprengten die Dragoner davon und überließen
as Grenadier-Bataillon von Schlotheim im Angsichte des
urchtbaren feindlichen Reitergeschwaders seinem Schicksal.
Dies Bataillon bestand aus lauter Hessen und sein
Fommandeur war der Oberst von Schlotheim, „jeder
zoll ein Held.“ Er forderte die Mannschaft auf zu
edenken, wer sie wären und versicherte, es sei noch
eineswegs alle Hoffnung für sie verloren, wenn sie nur
merschüfterliche Ruhe und Kaltblütigkeit bewahren und
zen Gehorsam pünktlich beweisen würden, den er an ihnen
sewohnt sei. Dann leß er sie ein Viereck bilden und
—
ich hinziehende Zenner'sche Hutewaldung zu erreichen.
Aber auch dazu war's zu spät; lange ehe sie an den Wald
amen, brauste eine Abtheilung feindlicher Reiterei zum
Ungriffe heran.
Das Bataillon macht Halt und empfängt die An—
tfürmenden mit angeschlagenem Gewehr. Schon sind diese