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degimente und er möchte gern aufs Christfest hier in
zer Kirche zum heiligen Abendmahle gehn.“
Der Pfarrer hatte schweigend gehört; als Bötticher
hloß, umarmte er den Freund unter Thränen, dann
eteten sie, inbrünstig dem Herrn dankend für den Sieg
»es Glaubens und schieden, in ihrer Freundschaft fester
nit einander verbunden als zuvor.
Am andern Morgen hatte sich der Wachtmeister in
em Pfarrhause zu Kirchditmold eingefunden. Was auf
er stillen Studierstube verhandelt und geredet wurde,
as hat Niemand erfahren; nur erzählte die Frau
gfarrin der Frau Oberförsterin, während der Wacht—⸗
neister sehr zaghaft und fast schwankenden Schrittes
ber den Pfarrhof gekommen sei, habe er mit festen,
icheren und strammen Schritten denselben verlassen;
as Rasseln des Säbels und der Sporen habe sie ans
fenster gelockt und als ihr Mann eingetreten, da hätten
eine Augen geglänzt und er habe ihr einen Kuß gegeben.
Von der Pfarre lenkte der Wachtmeister seine Schritte
ber den Berg zur Oberförsterei und bald darauf schritt
Zötticher mit ihm nach Harleshausen. Grebens waren
erade beim Morgenbrod und die beiden Hinzukommenden
ahmen Antheil daran. Nach demselben bat der Wacht⸗
ieister die Familie noch ein Stündchen beisammen zu
leiben; er habe ihr etwas zu sagen und begann als—
ald also:
„Meine Wiege stand in der Kaiserstadt Wien und das
chöne Haus meines sel. Vaters schaute von einer An—
öhe in die Fluten der blauen Donau. Mein Vater
Intonio stammte aus Mailand und meine Mutter, Agnese,
eb. Faller, war Wiener Kind. Meine Eltern hatten
in Geschäft mit Südfrüchten und waren wohlhabende
eute. Aber bald nachdem ich gefirmelt war, denn meine
ltern waren fromme Katholiken, starb mein Vater
ötzlich; eine Diebesbande hatte unser allein stehendes
Naus überfallen und bei der Gegenwehr war er getödtet
orden. Meine Mutter wollte seinen Tod nicht über—
cben. Sie nahm mich und meine Schwester mit sich
und stürzte sich, jedes der Kinder an einer Hand haltend,
nden Fluß.Ich wäre gern mit ihr gestorben, denn
h war untröstlich über den grausamen Tod des Vaters.
Joch waͤhrend Schwester und Mutter ihren Tod im
Basser fanden, wurde ich, wie eigentich, habe ich nie
rfahren,/ errettet. Ich faub mich in einem Saale wieder,
n welchem viele Krauke in Betten lagen. Auch ich
dar krank. Als ich wieder gesund war wurde ich entlassen
ud ich gieng fort, mit der Absicht, mich wieder in die
donau zu sürzen. Ein Schulkamerad aber, der mir
egegnete und saͤh, daß ich noch zu schwach war, um
lein gehen zu können, erbarmte sich meiner und führte
in sein väterliches Haus. Bei den wackern Leuten
ich aber nur kurze Zeit. Durch meine ungetreuen
ormünder wurde ich meines Vermögens beraubt und
n die Fremde verstoßen. Gott der Herr hat mich oft
echt rauhe Wege gesührt aber wie es ielt am Tage
st, zu meinem Heil und Frieden. Diese Führung Gottes
m Einzelnen zu erzählen mögt ihr mir jetzt erlassen.
x8s findet sich hoffentlich später Zeit dazu. —
Euch, ihr lieben Getreuen, bin ich zum heißen Danke
zerpflichtet; denn durch euren stillen Christenwandel, durch
uure Gebete auch für mich bin ich für das Evangelium
sewonnen worden. Ich bin beim Herrn Pfarrer in
dirchditmold gewesen und auf's heilige Christfest gehe
ch drüben in der alten Kirche mit Euch zum heiligen
Abendmahle.“
Bewegt hielt er ein. Bald aber ermannte er sich und
uhr fort: „ich weiß, daß Euch mein Glaube bisher hinderte,
nich so ganz als Sohn anzusehn und das Kreuzschlagen
yat Euch oft gestört. Aber ich denke, diese alte liebe
Hewohnheit gestattet Ihr mir auch in Zukunft. Der
heure Gottesmann Luther hat's ja auch nicht verboten,
zat auch von dem Gebrauch sein Lebtag nicht gelassen
ind Ihr schämt euch doch auch des Kreuzes nicht; im
Hlauben bin ich mit Euch Eins; nehmet mich an als
Zohn und Bruder.“ Dabei streckte er dem Greben, seiner
Frau und den beiden Kindern seine Hände entgegen.
dräftig drückten sie der Grebe und sein Sohn, welcher,
chon weil er Martin hieß, wie er selbst, längst mit
jsanzer Seele an dem Wachtmeister hieng und stunden⸗—
ang vor dessen Bett gesessen hatte um sich erzählen zu
assen, was der Wachtmeister vortrefflich verstand. Die
Frau Greben wischte sich mit dem Schürzenzipfel an dem
inken Auge, doch lachte ihr ganzes Gesicht; rasch reichte
ie ihre Rechte dar und während Sabyllchen abgewandt
iur so die Hand ausstreckte, fand sie das Wort und
prach: „Sei mir willkommen mein lieber Sohn! Der
derr gebe ferner seinen Segen und bewahre Deinen Ein—
zang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit!“
Der Oberforster war stiller Zeuge in dieser bewegten
Stunde; aber sein Gesicht strahlte die hellste Freude;
eine Pfeife war ausgegangen und seine Lippen bewegten
ich; doch dauerte es eine Weile ehe er das Wort finden
onnte, das er reden wollte.
Endlich polterte er heraus: „Sohn und Bruder! Ja,
»as sind schöne Namen, die Ihr dem Wachtmeister ge—
jeben habt; aber ich weiß nicht, ob wirklich das ganze
slück des Lebens, das er verdient, auch darin mit—
»egriffen ist. Ich habe die letzte Zeit so meine Be—
rachtungen angestellt und will in dieser gesegneten Stunde
nicht versäumen meine Meinung auszusprechen. Aber,
Zabyllchen, geh' mal und steck den Gänsen Heu auf!“ Sie
sieng und der Oberförster hub wieder an: „Ja, was
ch sagen wollte; aber Du Martin könntest auch einmal
ehen, ob's deine Schwester recht macht“, unterbrach er
ich und fuhr, als auch der hinaus war, stotternd fort:
ich kann den Anfang, den ich mir recht schön ausgesonnen
jatte, nicht finden; ich falle deshalb mit der Thür ins
Zaus: Grebe, gebt dem Wachtmeister das Sabyllchen
zur Frau und nennt ihn auch im anderen Sinne Sohn!“