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en dann, nachdem sie befruchtet sind, nur ein
ziges großes, sog. Winterei, welches die Stam⸗
Her für das nächste Jahr abgiebt.
Das Alles schließt man wenigstens nach den Be—
obachtungen an einer andern Phylloxera-Art, die
auf Eichen lebt und auf deren Blättern Gallen ver—
ursacht.
Auch unsere Reblaus erzeugt auf den Weinblättern
Hallen, aber es ist merkwürdig, daß das bei den
uropäischen Weinreben viel seltener vorkommt als
bei den amerikanischen. Die amerikanischen Reben
ind fast alle an ihren Wurzeln mit Rebläusen be—
haftet und ebenso mit Gallen derselben auf den
Pien.vn; ihnen scheint das Insekt jedoch nichts zu
da sie kräftiger in ihrem Bau sind. Pflanzt
agegen amerikanische Reben in die Nähe von
gpaischen, so wandern die Wurzelläuse von ersteren
zach letzteren hin, wahrscheinlich weil diese zartere
Wurzeln haben, und es erklart sich daher die große
Kefahr, die die Gegenwart amerikanischer Reben mit
ich bringt. — Es ist wohl sicher, daß das ganze
Anglück in Frankreich durd amerikanische Reben ver⸗
inlaßt ist.
3. Gegenmittel.
Bekanntlich hat die franzoösische Regierung den
hohen Preis von 300,000 Fres. für das beste Ver⸗
ilgungsmittel der Reblaus nicht vertheilen können,
weil kein einziges der vielen HFunderte von Millteln
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ich im Großen bewährt hat. Wir möchten deshalb
auch die deutschen Weinbaͤuer warnen, ihr Geld un—
nütz für vielfach angepriesene Dinge, die doch nichts
nützen, auszugeben. — Als bestes, aber leider an
den meisten Orten nicht anwendbares Mittel hat
sich ein längeres, 20 — 40 Tage dauerndes Ueber—
stauen der Weinberge mit Wasser erwiesen. Anderer—
——— — gute Düngung,
verbunden mit gutem Schnitt und rationellér
Behandlung des Weinstocks das beste Vor—
beugungsmittel gegen den drohenden Feind ist.
Die Hauptsache bleibt für uns augenblicklich die
Wachsamkeit. Sobald Jemand Verdacht schöpft,
lasse er seine Rebstöcke von der Commissfion unler
fuchen, vor allem zeige aber auch Jeder an, ob er
amerikanische Weinsorten zieht.
Giebt man frühzeitig Acht, so kann man das Uebel
durch Desinficiren des Erdreichs und Verbrennen
der Stöcke noch im Keime ersticken; immer muß man
aber auch einige der im Umkreis stehenden scheinbar
noch gesunden Reben mit opfern. — Aus Furcht
zu viel zu verlieren, zerstörte man oft in Frankreich
nur wenige Stöcke und verlor später Alles,
Die im Auftrage des Königl. Ministeriums bearbeitete
Broschüre des Herrn Dr. L. Wirtmad liefert die Verlags—
buchhandlung von E. Schotten Voigt in Berlin W.,
HYotsdamerstraße 414 für den Preis von 50 Pf.
Unterhaltendes und Belehrendes.
Althessische Erinnerungen.
Hans Rommel in Mecheln.
ꝙ Im vorjärigen Kalender ist von Landgraf Philipps des
—— * Gefangenschaft berichtet und auch kurz von dem
—8 Versuch erzält worden, welchen der Jeugmeister
ben ommel gemacht hat, seinen geliebten Herrn aus dem
tfängniß in iecheinzu befreien Dabei alna abe,
folgendermaßen u
SoNachdem Landgraf Wilhelm, des großmütigen Philipps
Ihn und Stellvertreter, aͤuf das dringliche Zureden seiner
Ni endlich eingewilligt hatte, fseinen nun schon seit länger
e Jahren vom Kalser in rechtswidriger Haft gehaltenen
* er mit List oder Gewalt befrelen zu dassen, erhlelt der
Vengmeisten Hans Rommel hierzu den Auftrag.
de m December 1550 wurden von Kassel acht Pferde nach
* Niederlanden abgeschickt, welche bis Kölnn, über einen
ge (so berichtet Hans Rommel) gingen, was eine un—
— Vorkehrung war. Denn in allen Flecken und
do wunderte man sich über den durchkommenden Zug
* chhnen Pferde und die Leute redeten und forfchten darüber,
—RX J — Dies wußne um so mehr
es Landgrafen erschweren als on um die
Mitn deg anreet in dem e Gerüchi
verbreitete, Landgraf Wilhelm werde mit 30,000 Mann Kriegs—
volk kommen und seinen Vater „mit Gewall ledig machen“.
Dazu kam, daß schon vor Hans Rommiels Abreise von
Kassel die für die Flucht zum Wechseln bestimmten Post⸗
oferde an den verschiedenen Orten, deren letzter nur zwei
Meilen von Mecheln entfernt lag, aufgestellt waren. Eine
veitere Erschwerung des Entrinnens mit bem befreiten Land⸗
zrafen bestand darin, daß die Stadt Mecheln auf jenes oben
ꝛrwähnte Gerücht hin am Sonntag dem 21. December Vor—
hereitungen traf, durch ihre Wasserschleußen die Stadt ringsum
mit Wasserfluten zu umgeben. Denn da eine dieser Schleußen
ich nahe dem Turm, in welchem Philipp der Großmütige
hefangen saß, befand, wurden durch die Arbeiten an derselben
die Vorkehrungen zut Flucht sehr behindert und zugleich die
—— der Einwobner von Mecheln auf sene rege
gemacht.
Als nun Hans Rommel, in Mecheln eingetroffen, sah,
wie die Sachen standen, und auch erfuhr, daß Landgraf
Philipp unvorsichtigerweife, als wie zur Anzeige seines be—
vorstehenden Entweichens, an seine Leute Trinkgeider (der
Bericht des Zeugmeisters nennt es „Zehrung“) ausgeteilt
habe, kam shn schwere Sorge an über das wabrscheinlicht
Mislingen der Flucht.
Er seß dem Landgrafen vorstellen, wie unter den obbe—
meldeten Umständen dessen eigenes Leben wie das der zu