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Bald sind sie ausgewachsene (Fig. 4) haben dann
eine heller oder dunkler bräunlichgelbe Farbe und
sind fast 824, Millimeter lang, also etwa von der
Größe eines kleinen Tabackssamens (die überwinterten
jüngeren messen meist kaum i/. Millimeter). Immer—
hin kann man sie also mit einem gewöhnlichen Ver—
größerungsglase, einer sog. Loupe, recht gut erkennen,
ja wenn man sich erst geübt hat, schon mit bloßem
Auge. Leicht wird das Auffinden auf den Anschwel⸗
lungen, weil sie auf diesen besser hervortreten. Auf
den“ dickeren Wurzein sitzen sie bei sehr starkem Be—
fall übrigens mitunter auch so massenhaft, daß diese
wie gelb bestäubt aussehen.
rechnet, daß wenn alle Eier auskämen, ein einziget
Weibchen sich im Jahre auf 25 bis 30 Millionen
oermehren könnte.
Im Nachsommer und Herbst erscheinen auch In
dividuen mit Flügelstummeln, sog. Nymphen. Sie
halten sich meist nahe unter der Oberfläche auf und
erwandlen sich bald in geflügelte Rebläuse
ähnlich wie bei den Blattlaͤusen) mit langen, im
Vergleich zum plumpen Körper zarten Flügeln.
(Fig. 5). Trotzdem daß diese über der Erde leben
muß man sie doch gerade als die gefährlichsten be—
zeichnen, denn sie sind es, die das Uebel in die
Ferne übertragen, während die ungeflügelten Wurzel
säuse nur durch Wanderungen in oder auf der Erd
hon einer Wurzel zur andern gelangen können
Ueber die Lebensweise der geflügelten Rebläuse weifß
man noch wenig. Sie erheben sich gewöhnlich vor
Sonnenuntergang in die Luft und werden vom Winde
oft weit weggeführt; häufig sieht man sie nachher ir
Spinnengeweben ꝛc. hängen. — Wahrscheinlich leger
sie ihre Eier an die allerjüngsten Weinblätter oder
in den Flaum der Knospen, aber es sind nur 3 bit
4 Eier und zwar von zweierlei Größe. Aus der
kleinen kommen voraussichtlich Männchen, aut
den großen Weibchen hervor. Diese Weibche!
—
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Sig. 4.
Ausgewachsene Wurzellaus mit Etern und Jungen. Stark verarößert.
Die Korpergestalt ist länglich-eiförmig, nach hinten
etwas verschmaͤlert; am Kopf bemerkt man die beiden
Fühler, 2 Augen und den sog. Schnabel, der unter
den Bauch geklappt werden kann wie bei unsern
Baumwanzen und als Schutzscheide für die drei
Stechborsten dient. Die 6 Beine zeigen deutlich,
daß wir es mit einem Insekt und nicht mit einer
Milbe zu thun haben, welche meist acht Beine besitzen.
Alle diese unterirdischen Wurzelläuse sind
Weibchen, die ohne Zuthun eines Männchens,
also ohne befruchtet zu sein, Eier legen. Aus
den 30 — 40 anfangs fast schwefelgelben, später etwas
dunkleren Eiern kommen nach 7 —8 Tagen die gelblich
gefärbten Jungen hervor, die alsbald wieder neue
Wurzelanschwellungen durch ihren Stich verursachen,
sich dreimal häuten und schon nach ungefähr 20 Tagen
Eier legen. — Dies wiederholt sich oft durch 5 bis
8 Generationen im Sommer und man hat be—
Itg. 53.
Geflügelte Reblauzs. Stark verarößert
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