Achtet auf den Rortoffelkäfer!
Eine Warnung und Bitte, gerichtet an Alle, welche zur Verhinderung der Einschleppun
dieses Kaͤfers beitragen und dadurch sich um ihr Vaterland verdient machen koͤnnen.
Veröffentlicht im Auftrag des Königlich Preußischen landwirthschaftl. Ministeriums in Berlin.
Die beistehende Abbildung zeigt den Käfer, nebst
seinen Eiern und seinen Larven, welcher in Nord—
Amerika unter dem Namen Kartoffelkäfer, Colorado—
käfer, Colorado-bug, Potatoe-bug bekannt, in den
jetzten Jahren dem dortigen Kartoffelbau unermeßlichen
Schaden gethan, ja den Anbau dieses Hauptnahrungs⸗
nittels stellenweise in Amerika ganz unmöglich ge—
macht hat, dessen Einschleppung nach Deutschland
daher nach Kräften zu verhüten ist.
Der Kartoffelkäfer lebt vorzugsweise auf der Kartoffel—
oflanze, deren Blätter ihm und seinen Larven zur
Nahrung dienen. Außer auf den Kartoffelpflanzen
ist er auch gefunden worden auf den verwandten
Nachtschattenarten, von denen besonders die Tomaten
oder Liebesäpfel zu erwähnen sind, sodann auf ver⸗
schiedenen Kohlarten, auf Bilsenkraut, Disteln, Knöterig,
Gänsefuß und Hederich.
Die Entwickelung des Käfers geht in Amerikan
olgender Weise vor sich. Mit Beginn des Monatt
Mai kommt der Käfer aus dem Erdreich, in welchen
⁊ überwintert hat, hervor. Nach Verlauf von
2— 14 Tagen setzt das Weibchen seine Eier zu
10 bis 12 an die Unterseite der Kartoffelblätter ab
ind fährt hiermit etwa 40 Tage lang fort. Sowoh
vährend dieser Zeit als auch nachdem es sich seine
zanzen Eiervorrathes entledigt hat, befrißt es in Ge—
neinschaft mit dem männlichen Käfer längere Zei
indurch das Kartoffelkraut. Dasselbe thun auch die
nis den Eiern nach Verlauf von 5 bis 8 Tagen
zusschlüpfenden Larven. Wenn die sehr gefräßigen
zarden ausgewachsen sind, was in 17 bis 20 Tagen
u geschehen pflegt, so begeben sie sich von dem
dartoffelkraute hinab in die Erde um sich paselbst
zu verpuppen. Der aus der Puppe nach 10 bis