durch fühlbar gemacht, der dies zahllose Heer von
Welten aus Nichts hervorrief. ,,Durch den
Glauben merken wir," sagt die heilige
Schrift, ,,daß die Welt durch Gottes
Wort fertig ist, daß alles, was man
siehet, aus Nichts worden ift." — Der
uns nächste Fixstern ist die Sonne. Alle Sterne
am Himmel, mit wenigen Ausnahmen sind Fix
sterne oder Sonneuwelten. Diese dürfen wir
nicht nahe an unser Sonnensystem setzen. Der
nächste Fixstern nach der Sonne ist Sirius. Die
ser ist nach den Berechnungen der Astronomen
über 8 Billionen Meilen weit von uns entfernt,
eine Weite, auf welcher der Lichtstrahl über
6 Jahre braucht, ehe er diesen Raum zu durch
laufen vermag. Ueber dem Sirius stehen nun
wieder andere Fixsterne, die von jenem vielleicht
eben so weit, wie dieser von uns entfernt sind.
Wenn sich nun 8 Größen von Fixsternen unter
scheiden lassen, und wir jedem eine noch einmal
so weite Entfernung zugestehen: so ist der letzte
kleinste Stern der achten Größe, der noch bemerkt
werden kann, 64 Billionen geographische Meilen
von uns entfernt. So hoch wir hinauf denken,
so tief müssen wir auch hinunter, und so weit
an beiden Seiten hinaus denken. Und nun haben
wir noch die Sterne in der Milchstraße, und
diejenigen Sternb, welche auch durch die besten
Fernröhre nur wie ein Nebel erscheinen. Wie
hoch mögen diese stehen? Wenn nachHerschels
Berechnung der Lichtstrahl von dem jüngst von ihm
entdeckten Weltengebiet 1\ Millionen Jahre ge
braucht hat, um bis zu uns Erdbewohnern zu
gelangen, so schwindeln wir bei dem Gedanken
der Allmacht dessen, der dies alles aus Nichts
erschuf. Und doch ist hier noch nicht die Grenze
des Himmels, sondern es liegen bis in die uns
Schwindel erregende Tiefe Weltenh-eere hinter
Weltenheere. Mit Recht sagt daher unser Hei
land: ,,Jn meines Vaters Hause sind
viele Wohnungen." Könnte Herschel
mit seinem 4osüßigen Fernrohre auf das äußerste
von ihm entdeckte Weltengebiet sich versetzen, so
würde er eben so weit in die unendliche Tiefe
des Weltraums hineinschauen, abermals andere
Haufen von Sternen auf's Neue erblicken, wo
von die entferntesten sich wieder nur als bloße
Nebel darstellen würden, und nirgends eine
lDie Fortsetzung folgt im
Grenze finden. Wie unendlich groß muß also der
Himmel, und wie groß sein Schöpfer seyn? —
I ch habe die Erde gemacht, spricht Gott,
und den Menschen darauf geschaffen.
Ich bin es, deß Hände den Himm el
ausgebreitet haben, und habe allem
seinem Heer geboten.
So weit gehen demnach die Ausspähungen
und Schlüsse des denkenden Menschen über das
Schöpfungsgebiet. Der Mensch geht nun noch
weiter, und legt sich die kühne Frage vor: wo
ist denn nun der eigentliche Himmel, oder mit
andern Worten zu sagen, der menschlich gedachte
Sltz der Gottheit, der Thron des Weltenherr
schers. Welcher Sterblicher mag dies entschei
den? Das Wahrscheinlichste, was wir anneh
men können, und was viele Gelehrte glauben,
ist wohl dieses: da in unserm Sonnen- und
Weltengebiete Monde an Planeten, und Planeten
an Sonnenwelten, und wieder Sonnenwe'ten an
Sonnenweiten durch die mächtigen und ewigen
Gesetze der Anziehungs - und Abstoßungökraft in
einander gereihet worden sind, und schwebend
im großen Weltraum erhalten werden: so muß
auch, menschlicher Einsicht nach, eine ungeheure
Weltkugel gleichsam im Mittelpunkt der großen
Schöpfung prangen, welche das Ganze zusam
menhält und verbindet. Hier ist vielleicht der
Ort, wo sich die Majestät des Unendlichen in
höherm Glanze offenbaret, wo die Heerschaaren
der höhern Geister den ewig Anbetungswürdigen
in tiefster Ehrfurcht, auf eine für uns unbe
kannte, unbegreifliche Art, verehren. Von hier
aus gehen die Triebfedern, welche auf Welten
und Weltenheere der ganzen Schöpfung mit
mächtiger Kraft wirken, das ganze Weltall len
ken, und das kleinste, unbedeutendste Geschöpf
in demselben noch erreichen, beleben, versorgen,
und nach seiner Fähigkeit erfreuen. ,,Siehe,
Gott ist hoch droben im Himmel, sagt
Hiob, und siehet die Sterne droben
in der Höhe." Wo dieser Mittelpunkt ist,
wissen wir nicht, weil wir .das Ganze nicht zu
überschauen vermögen.
Vielleicht, daß nach dem Traume dieses LeberrS
Sich unser Geist zu jenen Sonnen schwingt,
Wo von den Räthseln, die er hier vergebeu-
Zu lösen strebt, die Zukunft Ausschluß bringt,
künftigjahrigen Kalender. ]
Guter Rath an den Landmann, bei wohlfeilen Kornpreisen.
Aus einem vor einigen Jahren erschienenen Merkchen, in welchem der Verfasser darauf aufmerksam macht, wie nothwendig
es sei, sich hei wohlfeilen Kornpreisen nicht blos auf den Anbau des Getreides zu beschranken, sondern den Anbau
anderer Produkte sich angelegen seyn zu lassen, welche als Handelsartikel einen vortheilhaftereu Ertrag gewahren.
D