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emeinnütztge Sachen.
Das Weltgebäude.
(Fortsetzung.)
6) Von unserer Erde, dem Mond,
und der Sonne insbesondere^
c Die Sonne.
Die Sonne, deren prachtvoller Aufgang, von
dem Gipfel eines hohen Berges betrachtet, das
Herz eines jeden gefühlvollen Menschen mit
Wonne und Entzücken erfüllt, und die ihr wohl
thätiges Licht nach allen Seiten hin aussendet,
und dadurch Leben, Warme und Gedeihen ver
breitet, ist, in Rücksicht ihres körperlichen Baues
millionenmal größer, als unsere Erde, und
von ihr -LZ Millionen Meilen entfernt. Wenn
man alle Planeten und ihre Trabanten in eine
einzige Kugel zusammen schmelzen-könnte, so
würde die Masse der Sonne doch noch über 6oo
mal größer seyn, als die Masse aller um sie
herumlaufenden dunkelen Weltkörper. Dreißig
aufeinander gethürmte Erdkugeln würden bis an
den Mond reichen; aber über zoo Erdkugeln
gehören dazu, um von dem einen Rande der
Sonne bis zum andern zu gelangen. Wenn die
Sonne eine ausgehöhlte Kugel wäre, und die
Erde stünde im Mittelpunkt derselben, so würde
der Mond in einem fast doppelt so großen Ab
stande von der Erde, als er wirklich hat, noch
Raum genug haben, innerhalb der Sonne seinen
weiten Kreis, den er um die Erde beschreibt,
ganz füglich umzuwandern, ohne den Rand der
Sonne zu erreichen. Das muß ein großer Gott
seyn, der sie gemacht hat!
So groß auch die Sonnenmasse ist, so muß
sie doch den Gesetzen der allgemeinen Bewegung
folgen; sie dreht sich, frei schwebend, wie unsere
Erde und alle Weltkörper, in dem unbegränzten
Raum des Himmels, innerhalb 25L Tagen um
ihre Achse. Fragt man: Welche Kraft mag es
seyn, welche die Weltkörper überhaupt immer
fort um ihre Achse sich zu drehen zwingt? so
können wir darauf weiter nichts antworten, als:
die Allmacht, die sie schuf, gab ihnen diese Be
wegung. Das Wesen dieser Kraft wird uns
wahrscheinlich hier auf Erden ewig verborgen
bleiben; denn die heilkge Schrift sagt: „Der
H i m m e l ist durch d a s W o r t d e s H e r r n
gemacht, un balle seine Heere durch
den Geist seines Mundes. D enn so er
spricht, so .geschiehts, so er gebeut,
so ftehts da." — Daß sich die Sonne in der
eben genannten Zeit um ihre Achse dreht, weiss
man aus folgenden Beobachtungen: Man be
merkt in der Sonne öfters größere und kleiner»
dunkele Flecken von mancherlei unregelmäßiger
Gestalt, die in der Mitte dunkeler, als am Rande
sind, bald größer, bald kleiner werden, und
endlich wieder ganz verschwinden; doch sind sie
öfters mehrere Monate lang sichtbar. Die Größe
derselben beträgt, zufolge der von den Astronomen
angestellten Ausmessungen, oft 4- bis 6000, ja
zuweilen 50,000 geographische Meilen im Durch
messer. Das Merkwürdigste ist, daß sie sich
regelmäßig von Morgen nach Abend aus der Son
nenscheibe bewegen, daß sie ungefähr izZ Tage
nöthig haben, um von dem ösi.ichen Rande der
Sonne bis an den westlichen zu gelangen, un.d
^aß im Gegentheil eben so viel vörbeisireichen,
ehe sie ihren Weg hinter der Sonne hinweg zu
rücklegen können, um an dem. östlichen Rande
derselben aufs Neue sichtbar zu werden, und
so ihren vorigen Lauf von neuem zu beginnen.
Daraus folgt, daß sich dieSonne in 25^Tagen
um ihre Achse bewegen müsse.
Ausser den dunklen Flecken bemerkt man auch
helle, weißlichte Flecken in der Sonnenscheibe ,
die wahrscheinlich aus einem zu sehr zusammen
gehäuften, oder zu dicht zusammengedrängten
Lichtstoffe bestehen, und nennt sie Sonnen
fackeln. Sehr wahrscheinlich isi's, daß die
Sonne nicht ein ewig brennender Feuerklumpen
ist, wie man ehedem glaubte, wo man sse für
ein wirkliches Feuer hielt, sondern daß sie eben
so, wie die Planeten, ein dunkler Körper ist,
in deren Atmosphäre sich ungeheuer viel Lichrsioff
entrvickelt, der ihn ganz umgiebt, so wie dke
'Erde von der Luft umgeben ist. Die Dichtheit
dieser lichten Umgebung nimmt auf der Sonne
ab und zu. Die dichtern Stellen sind die soge
nannten Sonnenfackeln. Da, wo sich die
lickte Atmosphäre verdünnt, wenn man^zu der
selben Zeit die Fernröhre dahin richtet, sehen
wir durch sie den dunkeln Sonnenkörper bald
längere bald kürzere Zeit. Dieses sind die San
nen fl ecken. Verdichtet sich über ihnen nach
und nach die Sonnenatmosphäre wieder, so ver-