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Sine ähnliche Bewanötniß hat SS mit den fta,
rigen Kugeln, die man bisweilen durch die Luft
fahren siehet. Sie sind ein Klumpen, der aus
zahm und wässerigen Materien bestehet, in
welchen die brennbare Luft durch Reiben vnd
durch die Luftelektricität entzündet ist. Man
bemerkt unter denselben zweierlei Arten. Die
eine verschwindet, ohne daß man einen Knall
drber höret, wie ein Sternputze, der keinen KnaL,
sondern nur ein Licht nach sich laßt. Sie find
oft von der Größe einer sechsbändigen Kanonen
kugel, und können bisweilen fich lange in der
Luft fortbewegen. Darauf fahren sie, gleich der
Geschwindigkeit einer Rakete zur Erde nieder,
zerspringen auch wohl in viele Sterne, jedoch
ohne allen Knall. Hat man den Ort bemerket,
wo eine solche Kugel niedergefallen, so wird man
daselbst eine große Menge von derjenigen gallert
artigen Materie antreffen, woraus der Stern
schnuppe besteht.
' An der Erde können ebenfalls Lichtgestalten
erscheinen, die den Unwissenden sehr schreckhaft
jind. Unter denselben ist der Irrwisch, wie
chn der Landmann zu nennen pflegt, am bekann
testen. Eine solche Feuergestalt, die auch von Ein!,
gm ein I r r l i ch t genannt wird, ist weiter nichts
als brennbare Sumpfluft, die sich an der Erde
entzündet. Die Luft in den Sümpfen ist, wie schon
gesagt, brennbare Luft. Diese entzündet sich sehr
l-ichc, wenn man sie aus einer Bouteille an ein
Licht fahren, oder einen elektrischen Funken darauf
fallen laßt. Außerdem erfolgt diese Entzündung
ohne Kunst, wenn sie sich mit der natürlichen
Luft des Dunstkreises in einem gewissen Grade
vermischt. Es entsteht also der sogenannte
Irrwisch, indem die Sumpfluft fich entzündet
und eine Zeitlang fortbrennet. Hieraus erhellet,
daß sie an solchen Oertern ihrm Ursprung habm,
ws viele faulende Dinge vorhanden sind, des
gleichen in den Sümpfen und Morasten, wie
auch auf den Kirchhöfen, und an solchen Oertern,
wo Schlachten geliefert sind, weil daselbst viele
brennbare Luft vorhanden ist. In der Entfer
nung erscheint der Irrwisch in der Größe der
Flamme eines Lichts. Daher Reisende, wmn sie
diesem Lichte in der Hoffnung folgen, um nach
einem Dorfe zu kommen, gar leicht in sumpfige
und morastige Oerter gerathen können, weil sie
meistentheils daselbst entstehen und angetroffen
werden. Auch darf man si-ch'd'arüber nrcht v-rp-
wundrrn, daß sie sich von dem geringsten Winde
fortbewegen lassen, weil sie nichts anders sind
als brennbare Sumpfluft. Der Irrwisch fliehet
denjenigen, der ihn verfolgt, und folgt demje
nigen nach , der vor ihm fliehet. Die Ursache ist
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der
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hiervon leicht einzusehen. Wmn man auf dr»
Irrwisch zugeht: so stößt man die Luft vor D
her, und durch diese Bewegung wird er fortgs
trieben. Nimmt man vor ihm die Flucht, ß -
wird die Luft immer zertheilet. Diejenige, dir Ue
fich hinter uns befindet, strömt dahin, wohis
wir laufen. Das Irrlicht muß, als Luft, diese«
Luftzüge folgen, und also immer hinter uns her
kommen.
Die Frage: WaS ist ein Donnerwetter? k<ck ^
«lcht besser beantwortet werden, als wenn nM
sagt: daß eS ein in der Luft gewaltiger Auöbrach ™. D
der elektrischen Materie sey, die sich davurrh f 11
wieder inS Gleichgewicht setzen will. Unzählig« . e
Versuche überzeugen uns, daß die elektrisch etn
Materie allenthalben anzutreffen sey, daß sie t# >
Dunfttheilchen von der Erde in die Höhe steige,: Dc
daß sie fich in den Wolken öfters anhäuft, dal suo
sie mit dem Regen, Thau und Nebel auf dir Zur
Erde wieder herabfließe, daß sie nicht allein i« trij
den Wetter-, sondern auch in andern Wolken E die
aufhalte, und daß sie endlich nicht nur im SoM ble
mcr, sondern auch im Winter, nicht nur it Se
einem wolkigen, sondern auch bei einem heitern die
Himmel; nicht nur beim Regen, sondern antf’
beim Schnee und Hagel gegenwärtig sey,
ihre Wirkungen offenbare. Diese elektrische Ma^?uf
tcric ist ein überaus flüssiges Wesen, das vie! ihm
feiner als die Luft ist, und eine weit größ-ssKö,
Kraft hat, sich auszudehnen. Sie sucht'daher- faß
wie die Lust, ihr Gleichgewicht zu erhaltet ble<
wenn solches ist gestört worden; und ist bemüheh M
in die kleinsten Zwischenräume der Körper emM^n
dringen und sie zu erfüllen, die etwa davon ® te
flnd. Dieses geschiehet gemeiniglich ohne Gewal)
und Heftigkeit, indem sie durch Regen und ThsZ
sich in andere Körper ergießet und dadurch
natürlichen Zustand wieder erlangt. Aber, wen» ^ ,
die trockene Luft, als ein ursprünglich elektrisch^ jf*'
Körper, diesen allmahligen Uebergang der c- : u
einer Wolke angehäuften elektrischen Materik
verhindert und die Störung ihres Gleichgewicht' ö
sehr groß wird, so sucht sie solches durch heftig!
Ausbrüche wieder herzustellen, und alsdann
steht ein Donnerwetter. Wie in der Luft naE
einer Störung ihres Gleichgewichts heftige BM'?
ganzen, die man Sturmwinde nennt, entstehen-
so geschiehet auch ein so heftiger Sturm in
elektrischen Materie. Indem sie nun bei ihreio
gewaltigen Ausbruche mit der größten HeftigkeF
fortschießet: so verursacht sie dadurch einen LiE
strahl, welchen man den Blitz nennt. Und G
diese heftige Bewegung mit einer starken Erschuf
terung der Luft verbunden ist, so entsteht darE
ein fürchterliches Getöse, welches der DoKN^
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