grünes Dreyeimer-Faß, fügt noch zwei Eimer
Regenwasser oder weiches Flußwasser, welches
letztere jedoch nicht ganz so gut ist, hinzu, und
zuletzt noch zwei Maas Franzbranntwein oder
guten starken Branntwein, der viel Geist hat,
oder i§ Maas Weingeist. Man nagelt jetzt
mit kleinen Zwecken über das Spundloch ein
viereckiges Stückchen grobe Leinwand, damit
die Masse stets frische Luft habe, bohrt an dem
einen Boden über der Masse ein zwei bis dritte
halb Zoll weites Loch und überzieht es eben
falls mit grober Leinwand, damit die Luft
unmittelbar über die Füssigkeit hinziehen könne.
So vorgerichtet, bleibt das Faß vom ersten
Juniuö bis letzten September im Freien, an
einem der Sonne stets ausgefetzten Orte liegen,
indem es jedoch bei zu starker Sommerhitze mit
einer wollenen Decke gut zugedeckt, zum Schutz
gegen Regen aber mit einem bretternen Dache,
das man leicht darüber stellen und wieder ab
nehmen kann, versehen wird. Man füllt diesen
Essig auf Flaschen und läßt ihn je länger je
besser stehen.
sehnlichen Essig durch Honig zu bereiten.
, Man wärmt 120 Pfund weiches Flußwasser
tn einem rein gescheuerten Kesse! bis zum Sieden,
schultet dann ein Pfund fein gepulverten Wein-
Item und sechs Pfund von allem Wachs befreieten
sponkg dazu, und erhält die Flüssigkeit unter
Umrühren 10 lange im Sieden, bis die Zuthaten
vvlng aufgelöset sind. Die Flüssigkeit wird hier
auf durch Leinwand gegossen, und wenn sie
erkaltet ist, in ein eichenes Faß gebracht, welches
150 Pfund fassen kann und mit einem weiten
Spundloche versehen ist.
Am besten dient dazu ein Faß, auf dem früher
Essig oder Wein gelegen hat. Muß man ein
neues Faß nehmen, so schütte man vorher etwas
mit Weinstein gemischten und siedend heiß ge
machten Esstg rn dasselbe, verspunde es und
schwenke es stark um, damit Dieser Essig allent
halben eindringe Man thut wohl, dieses einige
Male zu wiederholen und diesen Spülessig immer
wieder kochend heiß anzuwenden.
Nach der Zubereitung des Fasses gießt man
obige Auflösung hinein und gießt sechs Pfund
guten kräftigen Kornbranntwein hinzu. Nächst-
dem schneidet man zwei Pfund reines Roggen
brod in Würfel, übergießt dieses mit "sechs
Pfund scharfem Weinessig, erhitzt es bis zum
Kochen und gießt es in das Faß.
Wohl verspundet, rollt man das Faß eine
Viertelstunde stark umher, damit sich Alles
recht wohl vermische.
Nach der Vermischung bringt man das Faß
im Winter neben den Ofen, wo es jedoch keiner
größeren Hitze als i3 bis 20 Grad Neaumür
ausgesetzt "seyn darf. — Im Sommer legt man
es auf den Boden unter das Dach des Hauses
auf^ der Mittagsseite. Ist das Faß gelagert,
so öffnet man das Spundloch und nagelt ein
Stück grobes Leinen darüber.
Sobald der Essig nach sechs bis acht Wochen
die gehörige Stärke erhalten hat, wird er mit
Vorsicht von dem Bodensätze abgezogen und auf
ein Faß gebracht, das nun völlig damit ange
füllt wird.
Bei künftigen Anstellungen dient der als
Bodensatz zurückgebliebene sauere Rückstand,
und es ist dann nicht mehr nöthig, daß Brod
und Essig hinzugethan wird.
Dieser Honigessig wird um so schöner, wenn
der Honig zuvor gereinigt ist, damit er keinen
wachöartigen Gefchmgck erhalte.. Je älter der
Essig wird, desto ähnlicher wird er dem Wein
essig.
Bemerkungen über Holz zur Feuerung und dessen Hitze.
(Ein Auszug aus Her
p Alle Holzarten besitzen um so mehr feuer-
nahrende Kraft, je größer ihre spezifische Dich-
«gkeck rst.
2) Die größere oder geringere Dichtigkeit des
-vvlzes steht mit der Kohle in Verhältniß.
.5) Die Flamme, die sich bei der ersten Ent-
ia bes Holzes in offenem Feuer bildet,
|t abhängig von der Verbrennung der sich durch
vas Ausbraten der innern Substanz des Holzes
gummigen, harzigen und andern extraktiven
'«.yelleu) bildenden und sich entwickelnden Gas
m
d st äd t's Rathgeber.)
arten; und die Hitze, welche dadurch erregt
werden kann, darf höchstens auf den zwanzig
sten Theil dessen berechnet werden, welche das
gegebene Quantum des verbrennenden Holzes
überhaupt zu liefern vermag.
4) Die nicht mehr flammende, sondern blos
glimmende Kohle ist es, durch deren allmähliges
Ausbrennen die größere Intensität der Hitze
veranlaßt wird.
Z) Die größere Dauer der Heitzkraft ist von
der größeren oder geringeren Masse des Kohlen-
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