von Hopsenborgen ab, um daselbst ihre Erndte
zu halten, wobei sie sich weitgeflochtener Körbe
aus Birkenrinde bedienen, durch welche die Luft
durchstreichen und die Häupter während der
Arbeit trocknen kann.
Im Großen bedient man sich zu dem Trocknen
der Hopfenhäupter einer Malzdarre, bei welcher
zum Lager des Hopfens ein Haartuch genommen,
und der Hopfen sechs Zoll hoch darauf geschüttet
wird. Man läßt ihn so lange über dem Feuer,
bis er halb trocken ist; a'ödann wird er mit
einer Schaufel umgeschüttet, so, daß der oberste
Theil, der am wenigsten trocken ist, unten hin
komme. So läßt man ihn liegen, bis er völlig
trocken ist. Hernach wird das Haartuch weg-'
genommen, und der Hopfen an einen trocknen
Drt geschüttet, wo er so lange liegen bleibt,
bis er in Säcke gepackt wird.
West aber diese Art des Trocknens, die Noth
wendigkeit, den Hopfen umzuschütten, viel Mühe
macht, und viel Hopfen dabei zerbrochen wird,
auch viel Samen dabei verloren gehet, so hat
man in verschiedenen Orten eine eigene Art von
Hopfendarre eingeführt. Man legt nämlich eine
Darre an, deren unterster Theil in allen Stücken
einer gemeinen Malzdarre gleich ist. Zum Lager
des Hopfens setzt man eineÄnzahl dünner tanne-
ner Latten, weiche recht glatt behobelt, drei Zoll
breit, einen Zoll dick, und so lang als die Darre
seyn müssen, zusammen. Diese leger man gitter
weise in einer Weite von vier Zoll übereinander.
Man füget die obersten in die untersten ein und
macht die Oberfläche völlig eben und glatt. Dieses
Gitter muß durch schräg: Latten, welche von
einer Ecke in die andere gehen, und in einer
Horizontallinie sich kreuzen, befestiget werden.
Alsdann macht man eine Decke von Blechplatten.
Man richtet sich genau nach dem Winkelmaße,
fuget die Blechplatten wohl zusammen, und legt
jede Platte so, daß die Fugen auf die Mitte der
Leisten zu liegen kommen. Wenn das Gitter also
mit Blech belegt ist, macht man vier Ränder
von Brettern daran. Drei von diesen sitzen fest,
der vierte aber muß Häspen haben, und wird,
so lange es nöthig ist, eingehängt, wenn aber
der Hopfen trocken ift, und weggenommen wer
den soll, läßt man ihn nieder, damit die Häup
ter, ohne zerbrochen zu werden, herausgeschoben
werden können. Wenn das Lager fertig ist, macht
man einen Deckel darauf. Dieser muß genau
eben die Breite und Länge haben, und aus leich-
ten Brettern zusammengefüget seyn. Die innere
Seite wird mit Blechplatten beschlagen, welche
ganz flach aufgelegt werden. Dieser Deckel muß
von dem obern Boden der Darre flach herunter
hängen, ziemlich hoch über dem Lager, doch so,
daß er tiefer gelassen werden kann, wenn eS
nöthig ist. Wenn das Bette also gemacht ist,
und der Deckel darüber hängt, muß man in dem
Winkel der Darre Röhren anlegen, wodurch der
Rauch gehet, und alsdann ist alles fertig. Zu
solcher Darre braucht man weniger Zeit und Feuer.
Man schüttet den Hopfen auf daö Lager, breitet
ihn ein wenig auseinander, und fährt damit so
lange fort, bis das Lager acht Zoll hoch, und
ziemlich eben bedeckt ist. Alsdann zündet man
das Feuer an und erhält es im Brennen, bis
der unterste Theil des Hopfens getrocknet und
der größte Theil der Feuchtigkeit von dem ganzen
Vorrath meist verdampft ist. Alsdann laßt man
den Deckel bis auf itf Zoll von der Oberfläche
des Hopfens herunter, und erhält das Feuer in
gleichem Brande. Der Deckel wird eben die
Dienste thun, welche der Helm eines Ofens lei
stet, der die Hitze zurück und auf den Hopfen
wirft, so daß der oberste bald eben so trocken
seyn wird, als der unterste. Wenn alles trocken
ist, laßt man den eingehängten Rand nieder,
stößt alsdann mit einem Brette, woran ein Stock
befestigt ist, den Hopfen sanft heraus, hängt den
Rand wieder vor, und fährt.mit einer gleichen
Quantität auf eben die Art fort.
Die Methode, den Hopfen in einer Darre,
oder auf Oefen zu trocknen, ist eigentlich wobl
nur dem englischen Klima angemessen, weil die
Witterung nach der Hopfenerndte in England
gemeiniglich zum Trocknen weniger vortherlhaft
ist, als bei uns.
Da nun der Hopfen allenthalben, wo Braue
reien vorhanden sind, gebraucht wird, und man
daher immer auf Absatz rechnen kann, so ist sein
Anbau schon deshalb zu empfehlen» noch mehr
aber, weil er, ungeachtet seineKultur mit manchen
Kosten verbunden ist und er auch nicht selten miß
rät!), dennoch einen sehr hohen Ertrag giebt.
Man rechnet bei einer guten Hopfenanlage wahr
rend »2 Jahren zwei gute, sechs mittelmäsige und
vier schlechte Erndten. Wird nun eine gute Erndte
auf einem Morgen zu 10 Zentner Ertrag ange
schlagen, eine mittelmäsige zu 5 und eine schlechte
zu £ Zentner, so beträgt dieses im Durchschnitt
auf jedes Jahr 4} Zentner Hopfen. Wird der
Durchschnittspreis zu 20 Tblrn. für den Zentner
gerechnet, so gewahrt der Morgen einen Ertrag
von 86 Thalern, wobei der Oekonom den Korn
bau vergessen kann l