getilgt, die Erde durch die frische Lust erquickt,
und zu Annetzmung der Feuchtigkeit geschickt
gemacht. Alsdannckäßt man den Hopfen, ohne
weitere Mühe damit zu haben, ausser, daß man,
wenn es nöthig ist, das stark heranwachsende
Unkraut nochmals verttlge, bis zu seiner Reife
wachsen. Bei diesem Häufeln macht man den
Stuhl in. der Mitte etwas ausgehöhlt, damit
sich das Wasser daselbst sammeln könne.
2. Ueber die gehörige Einsammlung
(Einerndtung) des Hopfens.
Um die Mitte des Juli, oder gegen Ende
desselben um Jacobi, fangt der Hopfen an zu
blühen (schöpfen), und die Blatter an den Hopfen-
ranken werden harzig, fett und klebrig. Vier
zehn Tage darnach fängt die Frucht an, sich zu
ckrer Vollkommenheit zu bilden, Glocken zu setzen,
^on dieser Zeit an werden die Hopfenköpfe bei
guter Witterung etwa in drei Wochen, mithin
un Anfange des Septembers reif, und alsdann
isi die Zeit der Einsammlung des Hopfens, oder
dle Hop fen e r n d te. Das Einsammeln muß
weder zu früh, noch zu spät geschehen; geschieht
es zu früh, so fehlt es dem Hopfen au seinen
tesinösen und schmackhaften Theilen; geschiehet
es hingegen zu spät, so verfliegt das Mehl,
welches an den Blättern der Häupter je länger,
je lockerer wird; überdies fallen die inwendigen
Samenkörnchen, worin hie meiste Kraft zu wür
zen enthalten ist, gar aus, und gehen verloren.
Um die Zeit der Erndte zu bestimmen, muß
wan die Witterung wohl beobachten, weil diese
den Hopfen sowohl früher, als auch später reif
wachen kann. Damit man nun den eigentlichen
Punkt der Reife nicht verfehle, muß man Ge
sicht, Geruch und Gefühl zu Rathe ziehen. Der
Hopfen hat seine wahre Reife, wenn die Häup
ter voncher weißgrunlichen Farbe zur geldbräun-
'(chen übergegangen sind, wenn sie einen vor
züglich starken und recht herzhaften Geruch an
sich haben, und wenn sie bei dem Angriffe der
Oberfläche etwas Klebriges an den Fingern zu
rücklassen, Das höchste Zeichen der Reife ist,
tvenn man, indem man ein Haupt abreißet,
sind dessen Schuppen aufhebet, vielen gelben
Staub zwischen denselben gewahr wird, der bei
dem Angreifen an den Fingern hangen bleibt.
Man muß daher mit Ausgange des Augustes
tsiglich nach seinen Hopfenpflanzen sehen, sind
vle angegebenen Kennzeichen der Reife vorhän
gn, so muß man ungesäumt zum Einsammeln
Anstalt machen, weil sonst der Hopfen leicht
uberreift und seine Güte verliert« Zur Erndte
selbst wird gutes und trocknes Wetter erfordert.
Es müssen etliche Personen mit sehr scharfen
krummen Gärtnermessern (Hippen) die Bande,
womit die Ranken angebunden sind, und diese
selbst von dem Stocke etwa § Ellen hoch über
der Erde abschneiden, dabei aber das unterste
der Stange festhalten, damit nicht die Pflänzlinge
in der Erde verrückt werden. Hinter diesen
gehen einige Männer her, welche durch vorsich
tiges Biegen die Stangen mit den Hopfenranken
aus der Erde ziehen, und dieselben heraus auf
einen leeren P atz tragen, da dann wieder zwei
Männer stehen, deren einer die Ranken am dicken
Orte hält, und der andere die Stange heraus
zieht. Unterdessen müssen die Knechte mit einem
Heuwagen bereit seyn, die Hopfenranken in
Bunde binden, aufladen und nach Hause fahren.
Mit dieser Arbeit ist, weil zu solcher Zeit gemei
niglich Regen fällt, sehr zu eilen, damit die
Hopfen nicht naß herein kommen. Denn ein
solcher, nach dem Abnehmen naß gewordener
Hopfen verliert sogleich seine schöne gelbbraune
glänzende Farbe, wird leicht dumpfig und findet
keinen Liebhaber. Haben sich in dem Hopfen
garten die Wipfel miteinander verschlungen,
so muß man sie mit dem Hopfenschneider, d. r.
einem an einer langen Stange befestigten krum
men Messer oder Sichel, vorsichtig auseinander
schneiden, um keine Häupter zu verderben.
Einige schneiden die Ranken dicht am Boden
ab, allein dies ist ein sehr großer Fehler. Der
Hopfen hat um diese Zeit viel Saft eingesogen,
um die Frucht anzufüllen, welcher noch immer
einzutreten fortfährt. Wenn man nun die Ran
ken dicht am Boden abschneidet, so verursacht
es eine große Wunde, die sich mit Schwächung
der Wurzel verblutet.
Nach der Erndte sind die Stangen, nachdem
die Ranken davon abgestreift worden, auf das
künftige Jahr aufzuheben. Sie werden in dieser
Absicht entweder unter Dach gebracht, oder in
freier Luft aufgesetzt. Geschiehet das Letztere,
so richtet man drei Stangen in Gestalt eines
Dreiecks, oder welches besser ist, sechs Stan
gen in die Höhe, macht für sie mit einem Brech
eisen Löcher in die Erde, und stellet sie in einem
Kreise, doch so, daß sie oben an einander an
liegen und eine Spitze ausmachen. Etwa eine
Meßruthe von der Spitze herunter, werden sie
mit Bändern von Hopfenranken zusammengebun
den. Alsdann legt man die Stangen unverzüg
lich an dieses Gestell. Denn wenn sie, beson
ders im schlimmen Wetter, auf der Erde liegen,
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