Ein armer Kaufmann heirathete ein reiches ! „Da hast Du wieder was Schönes gekauft!"
Mädchen von bösartigem Charakter. „Der arme sagte eine Frau spottend zu ihrem Manne; „Du
Schlucker ist nun zeitlebens glücklich," sagte Jemand.— wählst doch stets das Schlechteste!" — „Ja wohl,
„Gewiß," entgegnete der Andere, „wenn eine Reiche meine Liebe," antwortete er trocken, „mit Dir habe
mit Gift (reiche Mitgift) glücklich macht." ! ich den Anfang gemacht."
Ein Fürst gab einst seinem Hofnarren den Auf« z
trag, eine Liste aller Narren in seiner Residenz
anzufertigen. „Herr," erwiederte dieser, „Ihr wißt,
baß ich alle Arbeit hasse; laßt mich deshalb lieber
eine Liste der Klugen anlegen, da werde ich geschwin- i
der mit fertig."
Der berühmte Philosoph Fontenelle befand sich
eines Tages in einer zahlreichen Gesellschaft, in
welcher ein Arzt die Behauptung aufstellte, daß der
j Kaffee ein langsames Gift sei, „Ja wohl", sagte
! Fontenelle, „es muß ein langsames Gift sein, denn
l ich bin 72 Jahre alt dabei geworden."
Wie mag es wohl zugehen» daß man nur stets
mit Wein und nicht auch mit anderen Getränken,
wie z. B Kaffee, Thee, Chocolade rc. anstößt? so
fragte Jemand einen geistreichen Mann. — „Weil
im Wein allein Wahrheit ist, nnd man mit der
Wahrheit immer anstößt," erwiederte ihm dieser
höchst treffend.
Beim Viehmarkte in D. beklagte sich ein mit
Schöpsen handelnder Bauer, daß die Käufer so
wenig für die Schöpse geben wollten. — „ Sind
denn so viele Schöpse hier?" fragte Jemand. —
„Ne" war die Antwort, „ich bin nur der E i n z i g e!"
In einem alten in der damaligen Grafschaft
Reuß - Lobenstein eingeführten Gesanzbuche aus dem
17teti Jahrhundert lautet da« Eingangslied sehr
naiv, wie folgt:
„O Herr, gieb Regen und Sonnenschein,
Für Greiz, Schleiz und Lobenstein,
Und wollen die Andern auch was ha'n,
So können sie Dir's selber sa'n.
Ländlich, sittlich. — Wir Europäer trauern in
schwarzen, die Chinesen in weißen, die Türken
in blauen, die Aegypter in gelben'und die
Aethyopier in Afrika in grauen Kleidern.
Verhältnißzahlen für die Umrechnung der bisherigen in dem Regierungsbezirk Cassel
gültigen Landesmaaße und Gewichte in die durch die Maaß- und Gewichts-Ordnung für
den Norddeutschen Bund festgestellten neuen Maaße und Gewichte.
A. Längenmaaße.
Ein Werkfuß ist gleich 11 Zoll rheinländisch,
gleich 127,535s pariser Linien; 1 Fuß — 12 Zoll;
1 Zoll — 12 Linien.
Eine Casseler Elle ist gleich 2 alte Casseler Fuß,
gleich 252,6 pariser Linien. Der alte Casseler so
genannte Katasterfuß, althessische Fuß, ist gleich >26,3
pariser Linien; I Kataster - Ruthe — 14 althessische
(Kataster -) Fuß; 1 Meile — 32000 Fuß.
« Ftächennraaß.
Ein Cass. Acker — 150 Quadrat-Kataster-Ruthen.
C. «örpermaatze.
Ein Casseler Viertel ist gleich 6| Kubik-Werksuß;
1 Malter — 4 Viertel; 1 Viertel — 16 Metzen;
1 Metze = 4 Mätzchen (Becher).
Ein Casseler (alte Wormser) Maaß ist gleich
144 Kubik-Werkzoll; l Eimer — 4 Maaß; l Vier
tel (Anker) — „20 Maaß; 1 Ohm — 80 Maaß;
1 Fuder — 6 Ohm; 1 Klafter Holz zu 150 Ku
bik-Werksuß; 1 Klafter Holz zu 144 Kubik-Werksuß.
I». Gewichte.
Ein Pfund ist gleich 500 Gramm; 1 Pfund =
30 Loth; 1 Loth — 10 Quentchen; 1 Quentchen —
10 Cent; 1 Cpnt — 10 Korn; 1 Centner — 100
Pfund; 1 Schiffslast = 40 Centner.
Verhältniß-Zahlen.
A. Eängenmaatze.
Altes Maaß.
1 Fuß — 0,2ß770 Meter; 1 Zoll = 2,397
Centimeter; 1 Linie — 2,00 Millimeter; 1 Ruthe
= 3,9888 Meter; 1 Meile 9,2064 Kilometer; 1
Meile — 1,2275 Meilen; 1 Elle = 0,56982 Meter.