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Wissen, Können und Wollen, macht den besten Meister.
Stiller Mund und treue Hand, gelten viel in jedem
Land. — Wenn der Fuchs eine Predigt thut, so acht'
auf Deine Gänse gut. — Viel besser ist es, auf gut
Glück irre gehen, als bis zur späten Nacht am Scheide
wege stehen. — Wenn das Maas voll ist, läuft es
über. — Zu viel zerreißt den Sack. — Allzuscharf
wird schartig, allzuspitz bricht ab. — Ehrlich währt
am längsten. — Den Bauer, der den ersten Proceß
gewinnt, dem die späte Saat gelingt, die Lumperei
aus dem Hause zwingt. — Jung gewohnt, alt gethan. —
Der Hirt beräth sich nicht mit dem Ochsen. — Was
ein Dorn werden soll, muß sich früh spitzen. (Was
ein Häkchen werden will, krümmt sich bei Zeiten.) —
Besser geleiert, wie gefeiert. — Einem geschenkten
Gaul sieht man nicht in's Maul. — Hudeln (Streiten)
macht keine Nudeln. — Wer will haben Ruh, der
bleibe bei seiner Kuh. — Mancher geht nach Wolle
aus, und kommt selbst geschoren nach Haus. — Glocken
und Thoren, Läuten vor aller Ohren. — Häng' an
die große Glocke nicht, was Jemand im Vertrauen
spricht. — Wo die Frau wirthschaftet gut, der Speck
am Balken wachsen thut. — Haushalten und
Aushalten schützen im Leben vor gar vielem Uebel. —
Wo Feuer ist, muß man löschen helfen, aber nicht
Del in's Feuer gießen.
Dem Frommen ist der Todesengel ein Freund,
der ihn heimholt; dem Gottlosen aber ist er ein
Scharfrichter, der ihn zu Gericht führt.
Der eigene Wille ist ein Sündenbock, der täglich
geopfert werden muß, damit Gottes Wille in uns
herrsche.
Die Selbstgefälligkeit ist ein schöner Schmetter
ling, aber er erzeugt eine giftige Raupe.
Setze alles Vertrauen aus Gott, nicht zu viel auf
Menschen, nicht zu wenig auf Dich selbst.
Witterungstabelle des berühmten Astronomen
H e r s ch e l.
(Friedrich Wilhelm Herschel, 1738 in Hannover
geboren, kam 1757 nach London, um sich in der
Musik auszubilden, wurde nach und nach an mehreren
Orten Musiklehrer und Organist, benutzte aber dabei
jeden geschäftsfreien Augenblick, um Mathematik und
namentlich Astronomie zu studiren. Er bauete sich
selbst Fernröhre und machte damit Entdeckungen auf
Entdeckungen, besonders die mehrerer Planeten. Der
König Georg III. setzte ihn in die Lage, ganz seiner
Lieblingswissenschaft zu leben. Von der Universität
Oxford erhielt er den Grad eines Doctors, und fast
alle gelehrten Gesellschaften der gebildeten Nationen
erwählten ihn zum Mitglied. Er starb auf seinem
Landsitze bei Windsor 1822. Bei seinen Beobach
tungen und Berechnungen war ihm seine Schwester
Caroline eine treue Gehülfin.)
Je näher gegen Mitternacht der volle Mond, seine
Wechsel und seine Viertel eintreten, und je balder
danach, desto schöner ist im Sommer das Wetter;
je ferner davon aber und je näher dem Mittage,
desto schlechter. Im Winter ist es ähnlich, doch kommt
viel auf den Wind dabei an.
Wetter
Tritt der Mondwechsel ein: im Sommer
2—4 Uhr nach Mittag.
4— 6 - - —
6— 8 - - —
8 —10 - - —
10 — 12 - - —
12— 2 - - —
2— 4 -
4— 6 -
6— 8 -
8 — 10 -
10—12 -
vor —
veränderlich,
ebenso,
klar mit
Nordwest,
ebenso,
klar.
ebenso.
kalt mit
Regenschauer
Regen.
Wind und
Regen,
veränderlich.
häufige
Schauer,
kalt und
windig.
im Winter;
veränderlich.
ebenso,
klar und kalt
bei Nordwest,
ebenso,
klar mit
Frost.
harter Frost,
außer bei
Südwind.
Schnee und
Sturm,
ebenso,
stürmisch.
kalter Regen
bei West-,
Schnee bei
Ostwind.
Nuß.
In des Bergwerks tiefen Klüften,
Lieber Freund, dort triffst Du sie,
Doch auf Hügeln und auf Triften
An dem hellsten Mittag nie.
Und man braucht, um sie zu finden,
Keine Fackel anzuzünden.
Kommt sie in des Dorfes Mitte,
Sieh! da kommt auch er heraus;
Und ihn führen seine Schritte
Durch sie hin von Haus zu Haus;
Auf und ab kann man ihn sehen,
Manchmal durch die Straßen gehen.
Wer ist sie? so hör' ich fragen;
Eine Silb' gehöret ihr.
Wer ist er? das können sagen,
Leser, zwei der Silben Dir.
Kannst Du nun das Ganze nennen?
Wenn es ruft, wirst Du's erkennen.
(Niedekrhnnischcr VMMlrnvtr.)
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