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Streichhölzer in süße Milch, kocht dieselben mit ihr
auf und läßt sie auch nach dem Kochen noch eine Zeit
lang darin stehen, worauf man sie aus der Milch
entfernt. Dann mischt man das Glaspulver unter
Buchwaizenmehl, schüttet letzteres unter stetem Um
rühren in die Milch, und zwar so viel davon, daß
ein dicker Brei daraus wird. Diesen Brei füllt man
in niedrige Gefäße oder Scherben und stellt sie an
solche Orte, wo sich die Ratten am meisten aufhalten.
14) In Amerika gebräuchliche wirksame Brandsalbe.
Man nimmt gleiche Theile von siißem Oel, Schwei
nefett , gelbem Wachs und Kalk von der Wand, und
kocht dieses Gemisch in einem Geschirr zu einer Salbe
zusammen. Diese Salbe streicht man auf Leinwand
und belegt damit die Brandwunden, nachdem man
dieselben vorher mit süßem Oel bestrichen. Damit
das Pflaster nicht zu fest anklebt, wird es gleichfalls
mit frischem Oel bestrichen; sobald es trockenjist, ersetzt
man es durch neues.
15) Ein anderes Mittel gegen Brandwunden.
Man lasse in der Apotheke 1 Gran Höllenstein
in 2 Loth destillirtem Wasser auflösen, öffne die
Brandblasen mit einer Scheere oder einem scharfen
Messer an einer Seite, schlage die abgelöste Haut
zurück, bestreiche das Fleisch der Brandwunde mit
jener Auflösung, klappe die Haut wieder darüber und
bedecke die Stelle dann mit einem mit Fett bestriche
nen leinenen Läppchen. Dies wiederhole man später
Morgens und Abends.
Getrost!
O wie manche schöne Stunde
Hat der Herr uns zugetheilt,
Und wie manche Herzenswunde
Hat er allbereits geheilt!
O wie oft uns schon erfrischet,
Schien die Lebenssonne heiß;
Und wie oft schon abgewischet
Von der Stirne uns den Schweiß!
' Und wie lange wird es währen,
So ist Alles abgethan;
Und er nimmt uns dann zu Ehren
Und aus Gnaden bei sich an.
Finden uns im Vaterlande
Doch nicht mehr im Reisekleid,
Nein, im schönsten Festgewande,
Zeugen seiner Herrlichkeit.
Sollte das Dein Herz nicht heben,
Daß es freudig sich und still
Seiner Leitung hingegeben,
Führen läßt, so wie er will?
Alles dient Dir ja zum Heile,
Wenn Dein Herz sich ihm ergab;
Harre eine kleine Weile,
Warte nur das Ende ab.
Auch das Bitterste und Schwerste
Dient zu Deiner Seligkeit.
Sicher bist Du nicht der Erste,
Der sein Kreuz einst benedeit.
Weglos steile Höhen zeigen
Oft sich auf dem Glaubensweg,
Doch kannst Du sie nicht ersteigen,
Trägt der Herr Dich drüber weg.
Ziehe Du nur gläubig weiter
Deinen Weg zur Heimath hin,
Immer mit dem klaren, heiter
Aufgeschlag'nen Blick und Sinn.
Ohne Furcht und ohne Grauen
Wall' im dunkeln Thale hier;
Hast Du doch den offnen blauen
Himmel immer über Dir.
Allgemeine Hausregeln, Sprichwörter rc.
Die Uhr muß der Herr im Hause sein. — Wer
will mit essen, muß auch mit dreschen. — Wer Honig
haben will, muß das Stechen und Summen leiden. —
Wo Faulheit einreißt in ein Haus, da fallen die
Balken von selber heraus. — Verlaß Dein Ackerwerk
nicht, so wird es Dich nicht verlassen. — Morgen
stunde hat Gold im Munde. — Eine Stunde Schlaf
vor Mitternacht, ist besser als zwei darnach. — Wie
der Herr, so der Diener. (Wie der Herr, so das
Geschirr.) — Der Herr muß selber sein der Knecht,
will er's im Hause haben recht. — Wenn der Wagen
im Drecke steht, macht man viel Worte. — Ein
fauler Apfel macht zehn Aepfel faul. — Zu viel und
zu wenig, ist manchmal ein Ding. — Unrecht Gut
gedeihet nicht. — Viele Hunde sind des Hasen Tod. —
Wer zuerst in die Mühle kommt, der mahlt zuerst. —
Wie die Alten sangen, so zwitschern die Rangen. —
Jeder muß sich nach seiner Decke strecken, sonst werden
ihm die Füße kalt. — Wer nicht säet, der erndtet
auch nicht. — Ein „Hab' ich" ist besser, als zehn
„Hätt' ich." — Je gelehrter, desto verkehrter. —
Hochmuth kommt endlich zu Falle. — Der Apfel fällt
selten weit vom Stamme. — Berge und Thäler begegnen
sich nicht, aber wohl ein Mensch dem Andern. — 1}
Selbst gesponnen und selbst gemacht, ist die beste
Bauerntracht. — Nene Besen kehren gut. — Ein
Sperling in der Hand ist besser, als zehn Tauben
auf dem Dache. — Ein guter Nachbar ist besser, als
ein ferner Freund. — Ein gutes Wort, findet einen
guten Ort. — Probiren geht immer vor Studiren. —
Ein magerer Vergleich ist besser, als ein fetter Proceß. —-