Full text: Amtlicher Kalender für das Kurfürstenthum Hessen // Amtlicher Kalender für Kurhessen // Amtlicher Kalender für den Regierungsbezirk Cassel (1860-1873)

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wie ein Lamm, wer mehr trinkt, grimmig wird wie 
eine Löwin, und wer zu viel trinkt, garstig wie ein ? 
Schwein. 
Die drei Gesellen. 
Es waren drei Gesellen, 
Die stritten wider'n Feind, 
Und thaten stets sich stellen 
In jedem Kampf vereint. 
Der Eine ein Oesterreicher, 
Der Andre ein Preuße hieß, 
Davon sein Land mit gleicher 
Gewalt ein Jeder pries. 
Woher war denn der Dritte? 
Nicht her von Oesterreichs Flur, 
Auch nicht von Preußens Sitte, 
Bon Deutschland war er nur. 
Und als die Drei einst wieder 
Standen im Kampf vereint. 
Da warf in ihre Glieder 
Kartätschensaat der Feind. 
Da fielen alle Drei 
Auf einen Schlag zugleich; 
Der Eine rief mit Schrei: 
Hoch lebe Oesterreich! 
Der Andre sich entfärbend, 
Rief: Preußen lebe hoch! 
Der Dritte, ruhig sterbend, 
Was rief der Dritte doch? 
Er rief: Deutschland soll leben! 
Da hörten es die Zwei, 
Wie rechts und links daneben 
Sie sanken nah dabei; 
Da richteten im Sinken 
Sich Beide nach ihm hin. 
Zur Rechten und zur Linken, 
Und lehnten sich an ihn. 
Da rief der in der Mitten 
Noch einmal: Deutschland hoch! 
Und beide mit dem Dritten 
Riefen's, und lauter noch. 
Zur Land - und Hauswirthschaft. 
1) Gefährlichkeit der Herbstzeitlose. 
Da ging ein Todesengel 
Im Kampfgewühl vorbei. 
Mit einem Palmensteugel, 
Und liegen sah die Drei. 
Er sah auf ihrem Munde 
Die Spur des Wortes noch. 
Wie sie im Todesbunde 
Gerufen: Deutschland hoch! 
Da schlug er seine Flügel 
Um alle Drei zugleich. 
Und trug zum höchsten Hügel 
Sie auf in Gottes Reich. 
(/rirdrich Uiickm.) 
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Von dem Saamen und den Blättern der Herbst 
zeitlose werden Schweine und Rinder, wenn sie viel 
davon fressen, oft so vergiftet, daß sie erkranken und 
fallen. Der landwirthschaftliche Verein von Rhein 
preußen hat deshalb sogenannte Wiesenbohrer 
anfertigen lassen und bietet dieselben zum Verkaufe 
aus, mit denen sich die Zwiebeln dieser Giftpflanze 
leicht und vollständig aus der Erde heben lassen, so 
daß sie vertilgt wird. 
8. 
2) Aus der Milchwirthschaft. 
Um Milch oder Rahm vor dem Sauer 
werden zu schützen, setze man etwas gereinigte Soda 
(kohlensaueres Natron) zu. Eine Messerspitze voll 
reicht für ein Maas hin. Das Mittel theilt der 
Milch durchaus keinen Beigeschmack mit. 
I>. Das Blauwerden der Milch soll man ver 
hüten , wenn man die Euter der Kühe mit verdünnter 
Chlor-Auflösung abwäscht. 
«. Siedet man die Milch gelinde ungefähr eine 
Viertelstunde in ihrem süßen Zustande und buttert 
sie dann, so hat man den Vortheil, daß dadurch 
die Butter schnell und in größerer Menge hervorge 
bracht wird, als wenn man sie aus in Gährung 
übergegangener Milch bereitet; auch ist sie von besse 
rem Geruch und Geschmack und bleibt länger frisch. 
6. Der Schmand (Rahm, Sahne) kann durch 
eine hohe Schicht Milch nicht durchdringen. Soll daher 
die Milch ihren Schmandgehalt länger bewah 
ren, so fülle man sie in ein tiefes, enges Gefäß; 
wünscht man dagegen, daß der Schmand sich 
lichst schnell und reich ansammle, so gieße mau die 
Milch in eine breite, flache Schüssel von nicht mehr 
als einem Zoll Tiefe. 
Zur Verhütung des Gerinnens der 
e. 
Milch. Bei hoher Temperatur giebt man auf etwa 
ein Maas der frischen Milch ^ Quentchen (10 Gran) 
Soda (krhstallisirtes, besischkohlensaures Natron) vor 
dem Aufkochen bei. Dieser Zusatz ist ebenso unschäd 
lich als wohlfeil und dient zur Beseitigung der ittl 
der Milch enthaltenen freien Milchsäure, welche das 
Gerinnen des Käsestoffes veranlaßt. 
k. Bereitung guter Butter. Um gute Butter 
zu erhalten, ist überhaupt nöthig, den Schmand 
(Rahm) von der Milch wegzunehmen, sobald die 
Milch dick geworden, oder, wie man sagt, gestanden 
ist. Wird dies beobachtet, so erhält man den Schmand 
viel süßer und angenehmer schmeckend, als bei län-' 
gerem Verweilen auf der sauer gewordenen Milch. —• 
Für eine Butterbereitung im Kleinen ist der Winter 
geeigneter, als eine andere Jahreszeit. — In stein 
neren Wirthschaften, wie die der meisten Landleute,, 
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