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Die Güter der aufgehobenen Klöster und geistlichen
Stifter wurden zu Schulen, insbesondere zur Gründung einer
Hochschule oder Universität zu Marburg und zur Errichtung
mehrerer Landeshospitäler für sieche, irre und geisteskranke
Personen verwendet. Und bald bevölkerten sich die Klöster
Haina und Merxhausen mit armen unglücklichen Kran
ken, mit Gebrechlichen an Leib und Seele aller Art, die neben
christlicher Unterweisung liebreiche Pflege, Nahrung und Klei
dung erhielten. Zwar sollte der Landgraf nach kaiserlichem
Befehl den Abt von Haina wieder einsetzen und die wider
rechtlich eingezogenen Güter den Klöstern zurückgeben. Allein
Wipp fügte sich nicht, und es langten jetzt Commissare des
Kaisers im Lande an und redeten an Ort und Stelle hart
rnit dem Vorsteher der Anstalt, Heinze von Lüder. Der
tapfere, wackere Mann hatte aber das Herz auf dem rechten
Neck. Auf seinen Wink stellten alle Sieche und Preßhafte,
llle Lahme, Blinde, Stumme, Wahnwitzige, Mondsüchtige,
Sinnverrückte, Besessene, Mißgestaltete und Aussätzige in
langer Reihe sich auf, und nun wendete er sich, indem er
auf seine Schutzbefohlenen zeigte, mit Wärme an die Abge
ordneten und sprach: „Mögt ihr es wohl vor Gott an jenem
Tage verantworten, wenn ihr diese armen, hilflosen Menschen
von neuem in's Elend treibt und dagegen jene faulen, zän
kischen, durch ihr unnützes, schwelgerisches Leben nur Aergerniß
gebenden Mönche wieder hierher zurückführt?" Betroffen
gaben die Commissare zur Antwort, daß sie alles, was sie
gesehen hätten, ihrem Herrn getreulich berichten wollten, und
verließen das Land. Haina aber ist mit Merxhausen bis auf
den heutigen Tag eine Versorgungs- und Zufluchtsstätte für
Irre und Wahnsinnige, für Geistes- und Seelenkranke ge
geben. Nun hatten auch viele der vorhandenen Klöster dem
hessischen Adel ihre Entstehung und ihr Aufblühen zu ver
danken, und um ihn zu entschädigen, erhielten zwei Stifter,
Kaufungen und Wetter, die Bestimmung, aus ihren
Einkünften eine jährliche Unterstützung an arme, unversorgte
Gliche Jungfrauen zu verabreichen.
Der Reichstag zu Speier hatte im Jahre 1529 einen
dem weiteren Fortgang des Neformationswerkes feindseligen
Beschluß gefaßt, und es war an der Zeit, daß die Evange-
"schen auf ein engeres Zusammenschließen unter einander und
auf Errichtung eines starken Schutz- und Trutzbündnißes gegen
ülvaige Gewaltschritte seitens der Katholischen ernstlich Be
dacht nehmen mußten. Da zeigte es sich aber alsbald bei
Elnem Theil der Anhänger Luthers, daß man diejenigen,
welche mit ihnen nicht gleicher Meinung über das hl. Abend
mahl waren, mit Mißtrauen betrachtete und die süddeutschen
Städte, die zu der von Zwingli in der Schweiz gepredigten
Äre sich hinneigten, von dem Bündniß ausschließen wollte.
Ms war jedoch dem Landgrafen nicht nach seinem Sinn;
Mn der wurde von dem Gedanken geleitet, daß man um
Ä verschiedenen Auffassung einiger Punkte willen, von denen
?!.e ewige Seligkeit nicht abhängig sei, die Kirche nicht trennen
Mfe, sondern daß man vielmehr wie eine geschlossene Schaar
kost und einig dem Feinde gegenüber stehen müsse. Wo der
Evangelischen Kirche Gefahr drohe, da müsse sie als eine
Äße Gemeinschaft in Einigkeit des Geistes durch das Band
Ä Friedens zusammenhalten und zusammenstehen. Er hoffte
einem „freundlichen und disputirlichen Religionsgespräch"
Ä besten Erfolg und lud daher die sächsischen und schwei-
Mchen Reformatoren zu sich auf sein Schloß zu Marburg
nahm sie und alle, die mit ihnen kamen, herzlich auf
"nb bewirthete sie mehrere Tage lang als seine lieben Gaste,
"eher vierzehn Hauptartikel der christlichen Lehre hatte man
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sich bald geeinigt; bei dem fünfzehnten aber, der von dem
hl. Abendmahl handelte, konnte eine Einhelligkeit nicht erreicht
werden. Luther hatte die Worte: „das ist mein Leib"
vor sich auf den Tisch geschrieben und hielt die buchstäbliche
Erklärung derselben gegen die Ansicht des Zwingli, der in
den sichtbaren Zeichen (Brod und Wein) nur die Unter
pfänder und Bürgschaften für die göttliche Gnade erblickte,
unerschütterlich fest. Man trennte sich zwar unter der Ver
sicherung gegenseitiger Liebe; aber zum größten Leidwesen
des Landgrafen war das Mißtrauen nicht gehoben, der Zwie
spalt nicht gelöst.
Der Kaiser war noch immer der Meinung, die Spaltung
der Kirche durch einen Reichstag verhüten zu können. Die
Evangelischen übergaben zu dem Ende aufdem großen Reichs
tag zu Augsburg imJahre1530, damit Kaiser und Reich
erkennen möchte, daß sie gar nicht Willens seien von der
alten Kirche sich zu trennen, und daß ihr Glaube und ihre
Lehre mit der hl. Schrift übereinstimme, ein von Melanchthon
abgefaßtes und von Luther gebilligtes Glaubensbekenntniß
— fortan genannt die Augsburgische Confession; —darin war
mit klaren und bestimmten, aber doch milden und versöhn
lichen Worten ausgeführt, daß sie die hl. Schrift als die
höchste Richterin in Sachen des Glaubens, die Gnade
Gottes als den alleinigen Grund der Seligkeit und Jesum
Christum als den einigen Mittler zwischen Gott und den
Menschen betrachteten. Zugleich aber erklärte Landgraf
Philipp mit fünf andern gleichgesinnten Fürsten, daß sie,
einer wie der andere, unweigerlich bereit seien, Brod und
Ehre, Leib und Leben für den eben dargelegten Glauben ein
zusetzen. Und als der Kaiser den Landgrafen durch die Ver
sicherung seiner Gnade zum Nachgeben zu bestimmen suchte,
gab dieser zur Antwort; in den besten Jahren seines Lebens
fliehe er nicht die Freude noch die Gunst der Großen; aber
den trügerischen Gütern dieser Welt ziehe er die Gnade
Gottes vor.
So fest und entschlossen sich hier Philipp bei Aufrecht
haltung des evangelischen Glaubens erwies, so edel und un
erschrocken nahm er sich gegen den Kaiser des wegen verübter
Gewaltthat von dem schwäbischen Bund aus seinem Lande
vertriebenen Herzogs Ulrich v on Württe mb erg an. Er
allein hatte dem unglücklichen, von allen verlassenen Fürsten,
dessen Erbe nach geschehener Vertreibung dem Bruder des
Kaisers, Ferdinand von Oesterreich, übergeben wor
den war, in seinem Lande Obdach und Unterhalt gewährt,
hatte seine Sache auf verschiedenen Reichsversammlungen mit
Kraft und Nachdruck geführt und zuletzt für ihn auf dem
Reichstag zu Augsburg die Kniee vor dem Kaiser gebeugt.
Als alles vergebens war, behielt der Landgraf das Wort,
welches der Kaiser ausgestoßen haben soll; „was Ulrich durchs
Schwert verloren, das mag er auch, wenn er kann, durchs
Schwert wieder gewinnen", fortan in seinem Herzen.
Frankreich und Dänemark sagten thätige Unterstützung
zu, und im Jahre 1534 drang Philipp unter Zustimmung
seiner Stände mit einem wohlgerüsteten Heer in raschem Zug
bis zum Neckar vor. Innerhalb dreier Wochen war die Er
oberung des württembergischen Landes vollendet und damit
dem 15jährigen Elend des unstät umherirrenden, unverbört
verurtheilten und gegen Ordnung und Recht in die Reichs
acht erklärten Fürsten ein Ziel gesetzt. Von diesem mit Ehren
geführten Kriegszug, den Luther Philipps größte That nennt,
erhielt der Landgraf von der dankbaren Mitwelt den Bei
namen des Großmüthigen.
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