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Landgraf Philipp der Großmüthige.
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Auf den 31. März des Jahres 1867 fällt der dreihundert-
mhrige Todestag des Landgrafen Philipp des Groß
müthigen von Hessen. Der Kalendermann glaubt nur eine
Wicht der Dankbarkeit zu erfüllen, wenn er in diesen Blättern
an den Sterbetag des hochherzigen Fürsten erinnert. Freilich
^nn seine Mittheilung über den großen Todten auch nichts
weiter als eine Erinnerung sein; denn wollte man viel von
M und seinen Thaten berichten, wollte man erzählen, was
; r für das Hessenland, was er für Deutschland gewesen ist,
L käme man lange nicht zu Ende, und es würde ein ganzes
Wch daraus. Darum möge hier nur einiges aus seinem
Archen, viel bewegten Leben Erwähnung finden.
r Landgraf Philipp erblickte im Jahre 1507 an einem
Sonnabend Morgens nach 5 Uhr in dem Schloße zu Mar-
das Licht der Welt und war noch nicht fünf Jahre alt,
sein Vater, der Landgraf Wildelm der Mittlere,
Zuerst kam er unter die Aufsicht des Landhofmeisters
udwig von Boineburg, bis sich seine Mutter, Anna
n M e ckl e n b u r g, nach manchen Kämpfen und unruhigen
^"'^itten der Vormundschaft über den jungen Fürsten wie
$ r Agentschaft über das Land bemächtigte. Die Pflege und
s^khung, welche ihm der Landhofmeister angedeihen ließ,
n^nnt gerade nicht die sorgfältigste gewesen zu'sein. Denn
weiß kaum die Namen seiner Lehrer, und seine Mutter,
n der er getrennt war, und die ihn nur etliche mal im
Jahre, „um Ergötzlichkeit mit ihm zu haben", besuchen durfte,
erhebt laut und öffentlich Klage darüber, daß er von den
Bedienten verwahrlost werde und durch einen Stoß an eine
Bank Schaden am Beine genommen habe, bei dessen Besich
tigung ihr und Boineburg's Frau die Sinne geschwindelt
hätten. Philipp hatte ein liebliches Aeußere und zeigte schon
früh viel natürliche Anlage und einen Hellen, aufgeweckten
Verstand. Einst las er als Knabe das Wort des Predigers
Salomo: „Wehe dir Land, des König ein Kind ist!" Dieser
Ausspruch des weisen Salomo verursachte ihm aber nicht
allein eine große Betrübniß über seine gegenwärtige Unwissen
heit in den Rechten und der Verfassung des Landes, sondern
weckte auch sein Nachdenken über seinen künftigen hohen Beruf
und wendete seinen Geist großen Dingen zu. Fleißig forschte
er in der heiligen Schrift und gewann mit den Jahren diese
Quelle aller Wahrheit und alles Lebens immer lieber. Von
Körper war er klein, aber stark und rüstig von Geist; daher
denn Luther von ihm sagt: „Also ist der jetzige Landgraf
ein Kriegsmann, klein von Person, aber an Verstand mächtig
und glückselig."
Er war erst vierzehn Jahre alt, da erklärte ihn der
deutsche Kaiser Maximilian für volljährig und regierungs
fähig. Und der junge Landgraf erfaßte mit Kraft und Be
sonnenheit die Zügel der Negierung und zeigte mit Ernst,
daß er allein Herr sein wolle. Denn als gleich auf dem