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3) Kaufet für die Haushaltung, wo es irgend
angeht, im Ganzen an, nicht blos, was ihr
für den Tag braucht. _ * , ,
Denn wer auf eine Zeit Vorrath kauft, hat an
seiner Waare den vollen Gewinn des Krämers und
Hausirers. Wer im Ganzen einkauft und nicht leih
weise, erhält bessere Waare wohlfeiler, zumal, wenn
er die Zeit niedriger Preise benutzt. Wer Vorrath
für ein" halbes Jahr hat, muß damit Hausen, als
für ein ganzes Jahr. Wer das nicht kann, der muß
sich durch Kaufleute und Krämer bevormunden lassen,
die ihm täglich mit Elle und Loth zumessen. Arme
Leute werden durch das Einzelnkaufen ärmer und
reiche Leute durch das in Vorrath kaufen reicher.
4) Die Hauptartikel der Haushaltung sind
Geld, Zeit und Gesundheit.
Vor dem Gelde zieht man den Hut ab. Wer
aber seine Zeit verschwendet, verliert das Geld, das
er hat und haben könnte. Wer aber seine Gesund
heit nicht in Acht nimmt, der verliert am Ende Zeit
und Geld zusammen. Darum hütet euch vor dem
Krankwerden. Der gerade Weg zur Apotheke und
zum Doktor heißt Unmäßigkeit in Arbeit und Ruhe,
in Freud' und Leid, in Speis' und Trank.
5) In jedem guten Hause sollen drei Pfennige
sein.
Diese drei Pfennige heißen: der Zehr-, der
Noth- und der Ehrenpfennig. Der Zehrpfen
nig ist für die tägliche Ausgabe. Gebet aber nie
den letzten aus. Ihr wisset nicht, welches Unvor
hergesehene eintritt. Der Noth Pfennig muß für
den Nothfall daliegen, aber tastet ihn nicht ungezwun
gen an. Wer ihn ohne Noth verthut, dem kommt
die Noth folgenden Tages zur Hausthür herein. Der
Ehren Pfennig ist ein köstlich Gut; man muß ihn
haben, wenn Ehre und Anständigkeit eine Ausgabe
fordern. Die Achtung der Menschen erwirbt Liebe
und Vertrauen. Kredit ist mehr werth, als Geld;
und ein Ehrenmann mehr, als ein Geldmann.
v) Kaufet nichts, was ihr nicht gleich zahlen
könnt.
Kaufen und Borgen macht hintennach Sorgen!
Wer Waaren nimmt, ohne gleich zu zahlen, muß
dem Kaufmann Zins vom Geld und Schreiberlohn
geben, ohne es zu erfahren, und ist am Ende vom
3ahr mehr schuldig, als er wußte. Richtige Rech
nung erhält gute Freundschaft. Wer Zinsen zahlen
Muß, hat täglich unsichtbare Gäste am Tische, die
mit aus der Schüssel essen.
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7) Leihet selten und werdet niemals Bürgen
für Andere.
Leihen macht Freunde, Wiederfordern Feinde.
Leihet selten und nur dann, wenn ihr euere Leute
wohl kennt. Habt in Geldsachen lieber mit Fremden,
als mit Verwandten und Freunden zu schassen. Denn
jene werdet ihr euch zu Freunden machen, diese aber
am Ende nur zu Feinden. Schenket lieber etwas,
als daß ihr Bürgen werdet. Die Bürgen thut man
würgen, wenn's an's Zahlen kommt. Die Bürgschaft
kostet anfangs nur ein leichtes Wort, zuletzt das
ganze Vermögen. Durch Bürgschaftsverpflichtungen
sah ich schon gute Haushaltungen und ganze Gemein
den bettelarm werden.
8) Ordnung im Haus ist schon halber Sparen.
Ordnung im Haus ist das beste Wahrzeichen einer
rechten Hausfrau. Wo jedes Geschäft seine bestimmte
Zeit, jede Sache ihren bestimmten Platz hat, wo in
Stube, Küche und Stall keinerlei Unreinigkeit, an
Kleidern kein Loch und Unflath ist, da verwandeln
sich nach Jahresfrist die rothen Kreuzer in Dukaten.
Was man sauber hälj, bewahrt sich lauge; wo im
Kleinen geflickt und ausgebessert wird, gibts keinen
großen Schaden. Unreinlichkeit ist die ärgste Ver
schwenderin.
9) Wer für die Freude außer dem Hause wenig
zahlt, zu dem kehrt sie unentgeltlich ein.
Nichts ist wohlfeiler, als das Vergnügen. Wer
will haben gut Gemach, der bleibe unter seinem Dach.
Nicht die Freude ist theuer, sondern Spiel, Soff
und Fraß. Wer draußen gern groß thut, muß daheim
klein thun. Wer gern außer dem Hause Geld ver
thut, ist nicht sein eigner Herr, sondern steht in
fremder Leute Dienst. Er arbeitet nie für eigne
Rechnung, sondern er arbeitet täglich für die Wirthe.
10) Wer Glück im Hause haben will, muß nichts
dem Glück überlassen.
Was ihr erwerbet und sparet, das habt ihr gewiß;
was ihr vom Glück erwartet, das steht ihr im
Begriff zu verlieren. Wer sein Glück nicht selbst
macht, dem machts keiner. Ein baarer Gulden im
Sack ist besser, als ein Lotterieloos mit der Hoff
nung auf tausend Gulden. Es spielen sich eher hun
dert arm, als einer reich. Prozesse sind auch Glücks
spiele. Glaubet mir, ein Verlust bei freundschaft
lichem Vergleich ist vortheilhafter, als der Gewinn
aus einem großen Prozeß.