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fteht mit der {chrift des 15'" oder 16*" jahrh. “Weftfall ...to (wahrfchein-
lich Ju/fto, und vor der zweiten zeile ift jure abgefchnitten) po/fidet hunc li-
bellt’. ohne zweifel war es eine handf(chrift in folio etwa die hälfte des
blattes ist weggefchnitten und zwar die untere, denn der obere rand ift voll-
ftändig erhalten, und die anfangsbuchftaben jeder fpalte, die aber keinen
abfchnitt bezeichnen (ollen, find mit fchwarzen, gefchmacklofen zierraten
bis an den rand hinauf geführt, während die abfchnitte durch rothe aber
kleinere buchftaben unterfchieden find; die anfangsbuchftaben der eigen-
namen find roth durchftrichen. dafs diefes blatt zu einer andern handf(chrift
gehörte als die Halberftädter bruchfiücke zeigt fchon hinlänglich die ver-
{chiedenheit der fchreibung, aber auch äufserlich unterfcheiden fie fich, da
in jenen die zweite zeile regelmäfsig eingerückt ift. beide hand(chriften er-
reichen weder das alter noch die vorzüge der Berliner: das pergamentblatt
mag den {fchrifizügen nach in das ende des 13" oder in den anfang des 14'"
jahrhunderts fallen, die Halberfiädter ftücke fcheinen älter; beide haben
jedoch einen ziemlich guten text.
Ihrem inhalt nach gehören diefe bruchftücke in den vordern theil des
gedichts, und zwar A” und A° in den fünften abfchnitt, wo Prophilias für
Athis öffentlich auftritt und feine fchuld übernehmen will, weshalb ein wett-
{treit zwifchen beiden freunden entfteht (Einl..1.39). die zwei andern blät-
ter folgen bald darauf, in A* fpricht Prophilias (hier immer Porfilias ge-
fchrieben) bei feinem vater Evas zu gunften des freundes, und in A‘ er-
blicken wir diefen bereits in dem haufe des Römers. Prophilias erzählt die
früheren ereigniffe und was Athis für ihn gethan hat: dann bringt er ihn
zur Cardiones, die ihn freundlich empfängt. A** hat in dem neunten ab-
fchnitt feine {ftelle (Einl. f.41), Bilas trifft vor dem beginn der {chlacht an-
ordnungen und ertheilt feinem verwandten Aimon, deffen namen wir noch
nicht. kannten, den auftrag die Gayete in ficherheit zu bringen und auf die
{trafse, die nach dem meer führt, zu leiten. der herzoge von Montir, der
hier zuerft genannt wird, gehört wahrfcheinlich zu dem heer des Bilas. „Athis,
der natürlich auf der feite der Römer kämpft, bindet feinen helm auf und
hängt den fchild um den hals. dann befinden wir uns fchon mitten in der
fchlacht. Aimon ift wieder zurückgekehrt, hat alfo die Gayete allein ge-
laffen, die fich, wie wir aus dem franzöß(chen gedicht wiffen, in einen wald
verbirgt.