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und allein gekommen, ohne einen reisegefährten, so hätte
sich vermuthlich schon damals alles aufgeklärt. über
unsre sache habe ich Ihnen wahrlich nie etwas vorzu-
werfen gehabt, Ihre urtheile waren allzeit offen ehrlich
heraus und enthielten so viel einstimmiges in dem was
mir dabei wesentlich erscheint, dasz mir daran genügt;
dasz Sie alles auf einmal gutheiszen könnten, war we-
der nöthig noch zu erwarten. aber zurückhaltung und
neben gewis herzlich gemeinter theilnahme, ablehnung
jedes eigentlichen urtheils, wie ich sie von — erfahren,
verletzte mich; er äuszerte sich immer nicht anders, als
giengen ihm zur einsicht in die begebenheit die nöthigen
data ab, während doch über diese begebenheit vor aller
welt so zureichende, zweifellose data liegen, dasz ich
nicht begreife wie jemand seinen ausspruch über sie ver-
hängen und bergen will, und noch irgend eine andere
historische wahrheit beurtheilen mag. unsern schritt habe
ich noch keinen augenblick bereut und wenn ich an Göt-
tingen denke, preise ich Gott, dasz er mich von da, wo
es jetzt unausstehlich ist weggebracht hat. ich bestehe
noch immer gut die probe, wenn ich mich frage, was
wol ein Grieche oder Römer in unserer lage gethan ha-
ben würde oder nicht? die handlung ist mir zur zeit
des ereignisses viel unbedeutender vorgekommen, aber
natürlich und recht, ich glaube auch, dasz den men-
schen und ganzen völkern nichts anders frommt, als
gerecht und tapfer zu sein; das ist das fundament der
wahren politik. ob eine frucht oder welche frucht dar-
aus hervorkommen soll, das liegt in Gottes lenkender
hand, es gibt auch bäume die nach kräften aufwachsen
ohne alle frucht, und nur in dem laub grünen und schat-
ten. dem gedanken kann ich aber auch nicht wehren,
und er macht mich desto demütiger, dasz wir vielleicht
einen funken hergegeben haben, ohne den sich ein feuer
des widerstandes nicht angefacht hatte, das für unser