anhaltend im zusammenhang lesen konnte, erst mehr
von Schiller eingenommen, nach und nach auch von je-
nem ergriffen wurde. dann aber tröstete und ergetzte
ihn ein uns beiden wie von selbst aufgegangnes, durch
keinen unterricht gehobnes zeichentalent: in tusch und
sepia, mit pinsel oder rabenfeder pflegten wir figuren
und bäume sauber nachzubilden, welche neigung uns noch
bis ins erste universitätsjahr begleitete, hernach muste
sie zurückstehen. ihm aber hat die günstig erworbene
fertigkeit, worin er es weiter gebracht hatte als ich,
späterhin dienste geleistet, da ihn alte wichtige hand-
schriften zur durchzeichnung ihrer züge nnd bilder reiz-
ten, deren inhalt dann auch vorgenommen und von ıhm
veröffentlicht wurde.
So nahm uns denn in den langsam schleichenden
schuljahren ein bett auf und ein stübchen, da saszen
wir an einem und demselben tisch arbeitend, hernach
in der studentenzeit standen zwei bette und zwei tische
in derselben stube, im späteren leben noch immer zwei
arbeitstische in dem nemlichen zimmer, endlich bis zu-
letzt in zwei zimmern nebeneinander, immer unter einem
dach in gänzlicher unangefochten und ungestört beibe-
haltener gemeinschaft unsrer habe und bücher, mit aus-
nahme weniger, die jedem gleich zur hand liegen musten
und darum doppelt gekauft wurden. auch unsere letz-
ten bette, hat es allen anschein, werden wieder dicht
nebeneinander gemacht sein; erwäge man, ob wir zu-
sammengehören und ob von ihm redend ich es vermei-
den kann meiner dabei zu erwähnen.
Auf der universität hatten wir, einer wie der an-
dere dasselbe studium ergriffen, das der rechtswissen-
schaft, durch nichts zu ihr hingezogen, als weil der
vater schon, der selbst jurist war, es so gemeint oder