Full text: Leitfaden für den Religions-Unterricht in der israelitischen Schule

11. Wie viele Eide unterscheidet man? 
Man unterscheidet vier Eide: 
1) Vergeblichen Eid, unmögliche Dinge als mög 
lich, oder unbestrittene Wahrheiten als solche zu 
beschwören, ferner das Schwören, eine Religions 
vorschrift zu erfüllen oder zu unterlassen. 
2) Leichtsinnigen Eid, ohne Notwendigkeit zu 
schwören. 
3) Erlaubten Eid, zur Beherrschung seiner 
Begierden oder zur Aneifernng zu guten Hand 
lungen. 
4) Notwendigen Eid, der vom Richter auf 
erlegte Eid. 
12. Was verbietet das dritte Gebot? 
Das dritte Gebot verbietet: 
1) Den Namen Gottes vergeblich oder unnötig aus 
zusprechen. 
2) Den Meineid, d. h. bei einer zweifelhaften oder 
gar bei einer unwahren Aussage, Gott den 
Allmächtigen als Zeugen anzurufen, sei es mit der 
ausdrücklichen Benennung des göttlichen Namens 
oder auch nur durch die Worte „ich schwöre". 
Hierbei besteht kein Unterschied, gegen wen dieser 
Eid geleistet wird, ob gegen Israeliten oder 
Nichtisraeliten; denn durch den Meineid wird 
der Name Gottes entheiligt und derjenige, der 
um seinen Nächsten, welcher Religion er auch 
immer angehöre, zu hintergehen oder dessen Ver 
mögen zu berauben oder zu verunglimpfen, den
	        
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