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8.
Das Lumpengesindel.
Fähnchen sprach zum Hühnchen 'die Nüsse sind reif geworden,
da wollen wir mit einander auf den Berg gehen, und uns einmal
recht satt daran essen, ehe sie das Eichhorn alle wegholt.' 'Ja,'
antwortete das Hühnchen, 'komm, wir wollen uns eine Lust mit
einander machen.' Da giengen sie zusammen fort auf den Berg,
und weil es ein heller Tag war, blieben sie bis zum Abend. Nun
weiß ich nicht ob sie sich so dick gegessen hatten, oder ob sie über
müthig geworden waren, kurz, sie wollten nicht zu Fuß nach Haus
gehen, und das Hähnchen mußte einen kleinen Magen von Nuß-
' schalen bauen. Als er fertig war, setzte sich Hühnchen hinein, und
sagte zum Hähnchen 'du kannst dich nur immer vorspannen.'
^Du kommst mir recht,' sagte das Hähnchen, 'lieber geh ich zu
Fuß nach Haus, als daß ich mich vorspannen lasse, nein, so haben
wir nicht gewettet. Kutscher will ich wohl sein und auf dem Bock
sitzen, aber selbst ziehen, das thu ich nicht.'
Wie sie so stritten, schnatterte eine Ente daher 'ihr Diebs
volk, wer hat euch geheißen in meinen Nußberg gehen, wartet,
das soll euch schlecht bekommen!' gieng damit auf das Hähnchen