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kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht, und sprach zu
dem König «alles, was sie um sich hat, ist von Gold: Tische,
Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräthr in dei
nem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den
Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Ge-
räthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren,
damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen? Der König
ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und
Rächt, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Run ließ
der getreue Johannes alles aus ein Schiff laden, und zog Kauf-
rnannskleider an, und der König wußte ein gleiches thun, so daß
er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren
lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom
goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurück
bleiben, und auf ihn warten. «Vielleicht/ sprach er, «bring ich
die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist,
laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken?
Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Gold
sachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem
königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da
beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer
in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende
Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden
Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er «ich bin
*m Kaufmann/ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hinein-
Kindermärchen. C