andern schluckte er in seinen Nachen hinunter; nur das jüngste in
dem Uhrkasten das fand er nicht. Als der Wolf seine Lust ge
büßt hatte, trollte er sich fort, legte sich draußen auf der grünen
Wiese unter einen Baum, und fieng an einzuschlafen.
Nicht lange danach kam die alte Geis aus dem Walde wie
der heim. Ach, was mußte sie da erblicken! Die Hausthüre stand
sperrweit auf: Tisch, Stühle und Bänke waren umgeworfen, die
Waschschüssel lag in Scherben, Decke und Kiffen waren aus dem
Bett gezogen. Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends waren sie
zu finden. Sie rief sie nacheinander bei Namen, aber keins gab
Antwort, bis sie an das jüngste kam, das rief 'liebe Mutter, ich
stecke im Uhrkasten/ sprang heraus, und erzählte ihr was ge
schehen war, daß der Wolf doch herein gekommen wäre und die
andern alle gefressen hätte. Da könnt ihr denken wie sie über
ihre armen Kinder geweint hat.
Endlich gieng sie in ihrem Jammer hinaus, und das jüngste
Geislein lief mit. Und als sie auf die Wiese kam, so lag da der
§Lolf an dem Baum, und schnarchte daß die Äste zitterten. Sie
betrachtete ihn von allen Seiten, und sah daß in seinem angefüll
ten Bauch sich etwas regte und zappelte. 'Ach Gott,' dachte sie,
'sollten meine armen Kinder, die er zum Abendbrot hinunterge
würgt hat, noch am Leben fern?’ Da mußte das Geislein nach
Haus laufen, und Scheere, Nadel und Zwirn holen. Dann
schnitt sie dem Ungethüm den Wanst auf, und kaum hatte sie einen
Schnitt gethan, so streckte schon ein Geislein den Kops heraus,
und als sie weiter schnitt, so sprangen nacheinander alle sechse