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45.
Die vier kunstreichen Brüder.
(§s war ein armer Mann, der hatte vier Sohne, wie die heran
gewachsen waren, sprach er zu ihnen 'liebe Kinder, ihr müßt jetzt
hinaus in die Welt, ich habe nichts, das ich euch geben könnte;
macht euch auf und geht Ln die Fremde, lernt ein Handwerk, und
seht wie ihr euch durchschlagt.' Da ergriffen die vier Brüder den
Wanderstab, nahmen Abschied von ihrem Vater, und zogen zusam
men zum Thor hinaus. Als sie ein Stück Wegs gemacht hatten,
kamen sie an einen Kreuzweg, der nach vier verschiedenen Gegenden
führte. Da sprach der älteste 'hier müssen wir uns trennen, aber
heut über vier Jahre wollen wir an dieser Stelle wieder zusammen
treffen, und in der Zeit unser Glück versuchen.'
Nun gieng jeder seinen Weg, und dem ältesten begegnete ein
Mann, der fragte ihn wo er hinaus wollte, und was er vor hätte.
'Ich will ein Handwerk lernen' antwortete er. Da sprach der
Mann 'geh mit mir, und werde ein Dieb? 'Nein,' antwortete er,
'das gilt für kein ehrliches Handwerk mehr, und das Ende vom
Lied ist, daß einer als Schwengel in der Feldglocke gebraucht wird?
*£),’ sprach der Mann, 'vor dem Galgen brauchst du dich nicht