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Vom klugen Schneiderlcin.
(§s war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz: kam ein Freier,
so gab sie ihm etwas zu rathen auf, und wenn ers nicht errathen
konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. Sie ließ auch bekannt
machen, wcrö erriethe, sollte sich mit ihr vermählen, und mochte
kommen wer da wollte. Endlich fanden sich auch drei Schneider
zusammen, davon meinten die zwei ältesten sie hätten so manchen
seinen Stich gethan, und hättens getroffen, da konnts ihnen
nicht fehlen, sie müßtens auch hier treffen: der dritte war ein
kleiner unnützer Springinsfeld, der nicht einmal sein Handwerk
verstand, aber meinte er müßte sein Glück versuchen. Da sprachen
die zwei andern zu ihm 'bleib nur zu Haus, du wirst mit deinem
bischen Verstand auch nicht weit kommen.' Das Schneiderlein
ließ sich aber nicht irre machen, und sagte cs hätte einmal seinen
Kopf daraus gesetzt, und wollte sich schon helfen, und gicng dahin,
als wäre die ganze Welt sein.
Da meldeten sich alle drei bei der Prinzessin, und sagten sie
sollte ihnen ihr Räthsel vorlegen: es wären die rechten Leute an-