worsen daß er ein Bein gebrochen hat: schafft den Taugenichts
aus unserm Hause? Der Vater erschrak, kam herbei gelaufen,
und schalt den Jungen aus. 'Was sind das für gottlose Streiche,
die muß dir der Bose eingegeben haben? ‘Stoter,* antwortete er,
«hört nur an, ich bin ganz unschuldig: er stand da in der Nacht,
wie einer der böses im Sinne hat. Ich wußte nicht wers war,
und habe ihn dreimal ermahnt zu reden oder wegzugehen? 'Ach,*
sprach der Vater, 'mit dir erleb ich nur Unglück, geh mir aus den
Augen, ich will dich nicht wehr ansehen? 'Ja, Vater, recht gerne,
wartet nur bis Tag ist, da will ich ausgehen und das Gruseln
lernen, so versteh ich doch auch eine Kunst, die mich ernähren
Fann? 'Lerne was du willst/ sprach der Vater, 'mir ist alles
einerlei. Da hast du fünfzig Thaler, damit geh in die weite Welt,
und sage keinem Menschen wo du her bist und wer dein Vater
ist, denn ich muß mich deiner schämen? 'Ja, Vater, wie ihrs
haben wollt, wenn ihr nicht mehr verlangt, das kann ich leicht in
Acht behalten?
Als nun der Tag anbrach, steckte der Junge seine fünfzig
Thaler in die Tasche, gieng hinaus auf die große Landstraße,
und sprach immer vor sich hin 'wenn mirs nur gruselte! wenn
wirs nur gruselte!* Da gieng ein Mann neben ihm, der horte
das Gespräch mit an, und als sie ein Stück weiter waren, daß
man den Galgen sehen konnte, sagte er zu dem Jungen 'siehst
du, dort ist der Baum, wo siebene mit des Seilers Tochter Hoch-
Zeit gehalten haben, setz dich darunter, und warte bis die Nacht
kommt, so wirst du schon das Gruseln lernen? 'Wenn weiter