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den Wald, und dachte 'ich bin hier ganz allein und verlassen, wie
soll ich nun zu einem Pferd kommen?' Indem er so in Gedanken
dahin gieng, begegnete ihm ein kleines buntes Kätzchen, das sprach
'Hans, wo willst du hin?' 'Ach, du kannst mir doch nicht helfen.'
'Was dein Begehren ist, weiß ich wohl,' sprach das Kätzchen, 'du
willst einen hübschen Gaul haben; komm mit mir, und sei sieben
Jahre lang mein treuer Knecht, so will ich dir einen geben, schöner
als du dein Lebtag einen gesehen hast.' das ist eine wunder
liche Katze,' dachte Hans, ‘aber versuchen kann ichs doch, obS wahr
ist was sie sagt.' Da nahm sie ihn mit in ihr verwünschtes
Schlößchen: und hatte da lauter Kätzchen, die ihr dienten: die
sprangen flink die Treppe auf und ab, waren lustig und guter
Dinge. Abends als sie sich zu Tisch setzten, mußten zwei Musik
machen; eins strich den Baß, das andere blies die Trompete, und
blies die Backen aus so sehr es nur konnte. Als sie gegessen hatten
wurde der Tisch weggetragen, und die Katze sagte ‘mm komm,
Hans, und tanze mit mir.' 'Nein,' antwortete er, 'mit einer Mieze-
katze habe ich noch nicht getanzt, das thue ich nicht.' 'So bringt
ihn ins Bett' sagte sie zu den Kätzchen. Eins leuchtete ihm in
seine Schlafkammer, eins zog ihm die Schuhe aus, eins die
Strümpfe, und eins endlich blies das Licht aus. Am andern
Morgen kamen sie wieder, und halfen ihm aus dem Bett, eins zog
ihm die Strümpfe an, eins band ihm die Strumpfbänder, eins
holte die Schuhe, eins wusch ihn, und eins trocknete ihm mit dem
Schwanz das Gesicht ab. 'Das thut recht sanft' sagte Hans. Er
mußte aber auch der Katze dienen, und alle Tage Holz klein machen,