256
Nach einer Zeit zogen Kaufleute des Weges vorbei. 'Sehe
einer/ riefen sic, 'was da für ein herrliches Schloß steht, und das
letztenmal, wie wir vorbeikamen, lag da noch schlechter Sand.'
Weil sie nun neugierig waren, giengen sie hinein, und erkundigten
sich bei dem Mann wie er alles so geschwind hätte bauen können.
Da sprach er 'das hab ich nicht gethan, sondern mein Wunderstein.'
'Was ist das für ein Stein?' fragten sie. Da gieng er hin und
holte ihn, und zeigte ihn den Kaufleuten. Die hatten große Lust
dazu, und fragten ob er nicht zu erhandeln wäre, auch boten sie
ihm alle ihre schönen Waaren dafür. Dem Manne stachen die
Waaren in die Augen, und weil das Herz unbeständig ist, ließ er
sich bethören, und meinte die schönen Waaren wären mehr werth,
als sein Wunderstein, und gab ihn hin. Kaum aber hatte er ihn
aus den Händen gegeben, da war auch alles Glück dahin, und er
saß auf einmal wieder in dem verschlossenen Kasten auf dem Fluß
mit einem Krug Wasser und einem Laib Brot. Die treuen Thiere
Maus, Affe und Bar, wie sie sein Unglück sahen, kamen wieder,
und wollten ihm helfen, aber sie konnten nicht einmal das Schloß
aufsprengen, weils viel fester war als das erstemal. Da sprach
der Bär 'wir müssen dm Wunderstein wieder schaffen, oder es ist
alles umsonst.' Weil nun die Kaufleute in dem Schloß noch wohn
ten, giengen die Thiere mit einander hin, und wie sie nahe dabei
kamen, sagte der Bär 'Maus, geh hin und guck einmal durchs Schlüssel
loch, und sieh was anzufangen ist; du bist klein, dich merkt kein
Mensch.' Die Matts war willig, kam aber wieder und sagte 'es
geht nicht, ich habe hinein geguckt, der Stein hängt unter dem