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Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitts ab, hiengs auf den Rük-
ken, und mußte nun zu Fuß nach Haus gehen. Doch tröstete er
sich daß ihm noch zwei Wünsche übrig wären. Wie er nun dahin
gieng durch den Sand, und als zu Mittag die Sonne heiß brannte,
wards ihm so warm und verdrießlich zu Muth: der Sattel drückte
ihn auf den Rücken, auch war ihm noch immer nicht eingefallen
was er sich wünschen sollte. 'Wenn ich mir auch alle Reiche
der Welt und alle Schätze wünsche,' dachte er bei sich selbst, 4 so
habe ich hernach doch noch allerlei Wünsche, dieses und jenes, das
weiß ich im voraus: ich will aber meinen Wunsch so einrichten,
daß mir gar nichts mehr übrig bleibt, wonach ich noch Verlangen
hätte.' Meinte er diesmal hätte er etwas, so schiens ihm hernach
doch viel zu wenig und zu gering. Da kam ihm so Ln die Gedanken,
was es seine Frau jetzt gut hätte, die säße daheim in einer kühlen
Stube, und ließe sichs wohl schmecken. Das ärgerte ihn ordentlich,
und ohne daß erS wußte, sprach er so hin 'ich wollte, die säße da
heim auf dem Sattel, und konnt nicht herunter, statt daß ich ihn
da mit mir auf dem Rücken schleppe.' Und wie das letzte Wort
aus seinem Munde kam, so war der Sattel von seinem Rücken
verschwunden, und er merkte daß sein zweiter Wunsch auch in Er
füllung gegangen war. Da ward ihm erst recht heiß, und er fieng
an zulaufen, und wollte sich daheim ganz einsam hinsetzen, und
auf was Großes für den letzten Wunsch nachdenken. Wie er aber
ankommt, und seine Stubenthür aufmacht, sitzt da seine Frau mitten
drin auf dem Sattel und kann nicht herunter, jammert und schreit.
Da sprach er 'gib dich zufrieden, ich will dir alle Reichthümer