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Der Arme und der Reiche.
Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selber auf Erden unter
den Menschen wandelte, trug es sich zu, daß er eines Abends müde
war, und ihn die Nacht überfiel, eh er zu einer Herberge kommen
konnte. Nun standen aus dem Weg vor ihm zwei Häuser einander
gegenüber, das eine groß und schön, das andere klein und ärmlich
anzusehen, und gehörte das große einem reichen, das kleine einem
armen Manne. Da dachte unser Herr Gott ‘bem Reichen werde
ich nicht beschwerlich fallen, bei ihm will ich anklopfen? Der
Reiche, als er an seine Thüre klopfen hörte, machte das Fenster
auf, und fragte den Fremdling was er suchtet Der Herr antwor
tete 'ich bitte nur um ein Nachtlager? Der Reiche guckte den
Wandersmann an vom Haupt bis zu den Füßen, und weil der liebe
Gott schlichte Kleider trug, und nicht aussah wie einer, der viel
Geld in der Tasche hat, schüttelte er mit dem Kopf, und sprach
«ich kann euch nicht aufnehmen, meine Kammern liegen voll Kräu
ter und Samen, und sollte ich einen jeden beherbergen, der an meine
Thüre klopfte, so könnte ich selber den Bettelstab in die Hand neh
men. Sucht anderswo ein Auskommen? Schlug damit sein Fen
ster zu, und ließ den lieben Gott stehen. Also kehrte ihm der
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