Full text: Kinder- und Hausmärchen

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weil nun in der Küche ohnehin kein Mangel daran war, schlug 
sie jedem Topf den Boden aus, und steckte sie insgesammt zum 
Zierrath auf die Zaunpfähle rings ums Haus herum. Wie der 
Frieder kam, und den neuen Zierrath sah, sprach er 'Catherlieschen, 
was hast du gemacht?' 'Habs gekauft, Friederchen, für die gel 
ben Gickelinge, die unter der Kuhkrippe steckten: bin selber nicht 
dabei gegangen, die Krämer haben sichs heraus graben müssen? 
'Ach Frau,' sprach der Frieder, 'was hast du gemacht! das waren 
keine Gickelinge, eS war eitel Gold, und war all unser Vermögen; 
das hättest du nicht thun sollen.' 'Za, Friederchen,' antwortete 
sic, 'das hab ich nicht gewußt, hättest mirs vorher sagen sollen.' 
Catherlieschen stand ein Weilchen, und besann sich, da sprach 
sie 'hör, Friederchen, das Gold wollen wir schon wieder kriegen, 
wollen hinter den Dieben herlaufen.' 'So komm,' sprach der Frie 
der, 'wir wollens versuchen; nimm aber Butter und Käse mit, daß 
wir auf dem Weg was zu essen haben.' 'Ja, Friederchen, wills 
mitnehmen.' Sie machten sich auf den Weg, und weil der Frieder 
besser zu Fuß war, gieng Catherlieschen hinten nach. 'Ist mein 
Vortheil,' dachte es, 'wenn wir umkehren, hab ich ja ein Stück 
voraus.' Nun kam cs an einen Berg, wo auf beiden Seiten des 
Wegs tiefe Fahrgleisen waren, 'Da sehe einer,' sprach Catherlies 
chen, 'was sie das arme Erdreich zerrissen, geschunden und gedrückt 
haben! das wird sein Lebtag nicht wieder heil.' Und aus mitlei 
digem Herzen nahm es seine Butter, und bestrich die Gleisen, rechts 
und links, damit sie von den Rädern nicht so gedrückt würden: 
und wie es sich bei seiner Barmherzigkeit so bückte, rollte ihm ein
	        
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