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30.
Der Frieder uud das Catherlieschen.
Es war cm Mann, dcr hieß Frieder, und eine Frau^^ie-Hieß
Catherlieschen, die hatten einander geheirathet, und lebten zusam
men als junge Eheleute. Eines Tags sprach der Frieder 'ich
will jetzt zu Acker, Catherlieschen, wann ich wiederkomme, muß
etwas Gebratenes auf dem Tisch stehen für den Hunger, und ein
frischer Trunk dabei für den Durst.' 'Geh nur, Friederchen, ant
wortete die Catherlies, 'geh nur, will dirs schon recht machen.'
Als nun die Essenszeit herbeirückte, holte sie eine Wurst aus dem
Schornstein, that sie in eine Bratpfanne, legte Butter dazu, und
stellte sie überS Feuer. Die Wurst fieng an zu braten und zu
brutzeln, Catherlieschen stand dabei, hielt den Pfannenstiel, und
hatte so seine Gedanken: da fiel ihm ein 'bis die Wurst fertig
wird, derweil konntest du ja im Keller den Trunk zapfen.' Also
stellte es den Pfannenstiel fest, nahm eine Kanne, gien^zzab in
den Keller, und zapfte Bier. Das Bier lief in die Kanne, und
Catherlieschen sah ihm zu, da fiel ihm ein 'holla, der Hund oben
ist nicht beigethan, der könnte die Wurst aus der Pfanne holen;
bu kämst mir recht!' und im Hui war es die Kellertreppe hinauf;