Der Hund und der Sperling.
Ein Schäferhund hatte keinen gute» Herrn, sondern einen der
ihn Hunger leiden ließ. Wie erS nicht länger mehr aushalten
konnte, gieng er ganz traurig fort. Auf der Straße begegnete
ihm ein Sperling, der sprach 'Bruder Hund, warum bist du so
traurig?' Antwortete der Hund 'ich bin so hungrig, und habe
nichts zu fressen? Da sprach der Sperling 'lieber Bruder, komm
mit in die Stadt, so will ich dich satt machen? Also giengen sie
zusammen in die Stadt, und als sie vor einen Fleischerladen kamen,
sprach der Sperling zum Hund 'da bleib stehen, ich will dir ein
Stück Fleisch herunter picken/ setzte sich auf den Laden, schaute sich
um, ob ihn auch niemand bemerkte, und pickte, zog und zerrte so
lang an einem Stück, das am Rande lag, bis es herunter rutschte.
Da packte es der Hund, lief in eine Ecke, und fraß es auf. Sprach
der Sperling 'nun komm mit zu einem andern Laden, da will ich
dir noch ein Stück herunter holen, damit du satt wirst? Als der
Hund auch das zweite Stück gefressen hatte, fragte der Sperling
'Bruder Hund, bist du nun satt?' »Ja, Fleisch bin ich satt,'
antwortete er, 'aber ich habe noch kein Brot gekriegt? Sprach